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21.06.2024 /18:17:32
FOKUS 2-Anleger machen am Hexensabbat Kasse

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Bis zur Frankreich-Wahl weitere Kursschwankungen erwartet

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Großer Verfallstermin sorgt für Schwankungen

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Rheinmetall trotz Rekordauftrag im Minus
 
(Neu: Wall Street, Xetra-Schlusskurse, Kupfer, Bitcoin)
Frankfurt, 21. Jun (Reuters) - Zum großen Verfall an den
Terminmärkten sind Aktienanleger auf Nummer sicher gegangen und
haben Gewinne eingestrichen. Der Dax <.GDAXI> fiel am Freitag um
ein halbes Prozent auf 18.163,52 Punkte und der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> um 0,8 Prozent auf 4907,30 Zähler. An der
Wall Street bröckelte der US-Standardwerteindex Dow Jones
um 0,1 Prozent ab.

Die jüngste Erholung der europäischen Börsen sei zwar noch nicht beendet, sagte Analyst Axel Rudolph vom Brokerhaus IG. Bis zur Frankreich-Wahl müsse aber mit größeren Kursschwankungen gerechnet werden. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte nach den herben Verlusten seiner Allianz bei den Europawahlen das Parlament aufgelöst. Künftig könnte die rechtsextreme Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen den französischen Regierungschef stellen.

Unabhängig davon verfielen am Freitag Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf Einzelaktien. Zu diesem Termin schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen. Daher greifen Börsianer auf das Bild tanzender Hexen zurück. Auch aus einem anderen Grund dürften die aktuellen Bewegungen nicht überbewertet werden, betonte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell. "Es ist ein sommerlicher Freitag und alle sind damit beschäftigt, Fußball zu schauen."

ÖLPREIS ZIEHT AN - KUPFER UND BITCOIN UNTER DRUCK

Am Rohstoffmarkt stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent aus der Nordsee um bis zu 0,6 Prozent auf ein Sieben-Wochen-Hoch von 86,24 Dollar. "Der saisonale Anstieg der Nachfrage, die erneute Konfrontation zwischen Israel und der Hisbollah sowie die Hurrikansaison könnten die Preisstärke bis in den Sommer hinein aufrechterhalten", erläuterten die Analysten der Citigroup.

Unter erneuten Verkaufsdruck geriet dagegen Kupfer, das sich um knapp zwei Prozent auf 9681 Dollar je Tonne verbilligte. Eine Trendwende sei bislang nicht in Sicht, sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. Dazu müssten sich erst die Konjunkturdaten des Top-Abnehmers China verbessern.

Bei den Kryptowährungen gab Bitcoin <BTC=> zeitweise 2,7 Prozent nach und war mit 63.275 Dollar so billig wie zuletzt vor fünf Wochen. Neben der allgemeinen Verunsicherung leide die älteste und wichtigste Cyber-Devise unter den Nachwirkungen des sogenannten Halving vom April, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Da die Bitcoin-"Schürfer" nur noch halb so viele digitale Münzen wie bisher für die Bereitstellung von Rechnerkapazitäten für die Abwicklung von Transaktionen erhielten, könnten einige gezwungen sein, ihre Bitcoin-Bestände zumindest teilweise zu versilbern, um laufende Kosten zu decken.



ANALYSTEN SEHEN BEI RHEINMETALL NOCH LUFT NACH OBEN

Bei den deutschen Einzelwerten stand Rheinmetall <RHMG.DE> im Rampenlicht, nachdem der Konzern einen 8,5 Milliarden Euro schweren Rekordauftrag der Bundeswehr an Land gezogen hatte. "Der Trend hin zu steigenden Rüstungsausgaben der Staaten dürfte vor dem Hintergrund der geopolitischen Krisenherde rund um den Globus anhalten", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Ihre anfänglichen Gewinne konnten die Rheinmetall-Aktien dennoch nicht halten und lagen am Abend gut ein Prozent im Minus.

Gewinnmitnahmen setzten auch Nvidia <NVDA.O> zu. Nach der rund 160-prozentigen Kursrally der vergangenen Monate fielen die Titel des Chip-Herstellers an der Wall Street um 1,2 Prozent. Aus diesem Grund musste der Konzern seinen erst kürzlich eroberten Platz als weltweit wertvollster Börsenwert wieder an Microsoft <MSFT.O> abtreten.

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VORSCHAU-Dax droht holpriger Juni-Ausklang - Risikofaktor
Frankreich

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(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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