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20.10.2024 /12:17:50
FOKUS 1-Israel: Haben Hisbollah-Geheimdiensthauptquartier in Beirut angegriffen

(durchweg neu)

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Israel: Drei Hisbollah-Kommandeure getötet



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Gesundheitsbehörde: 87 Tote bei Angriff im Nord-Gazastreifen





Beirut, 20. Okt (Reuters) - Die israelische Luftwaffe
hat eigenen Angaben zufolge das Hauptquartier des Geheimdienstes
der Hisbollah in Beirut angegriffen. Ein weiteres Ziel sei eine
unterirdische Waffenfabrik ebenfalls in der libanesischen
Hauptstadt gewesen, teilte das israelische Militär am Sonntag
mit. Es seien drei Hisbollah-Kommandeure getötet worden.
Allerdings war unklar, ob sie bei dem Angriff auf das
Hauptquartier oder weiteren Angriffen ums Leben gekommen sind.
Dem Militär zufolge handelt es sich um Alhaj Abbas Salameh, ein
hochrangiger Vertreter des Südkommandos, Radja Abbas Awache, ein
Kommunikationsexperte, sowie Ahmad Alie Hussein, verantwortlich
für die Entwicklung strategischer Waffen. Von der Hisbollah gab
es zunächst keine Stellungnahme.

Das israelische Militär hat im Kampf gegen die radikale Hisbollah-Miliz, die wie die Hamas im Gazastreifen vom Iran unterstützt wird, den Beschuss des Libanon seit geraumer Zeit verstärkt. Im Visier waren bislang vor allem der Süden, wo die Hisbollah traditionell stark vertreten ist, die Bekaa-Ebene im Osten sowie die Hauptstadt Beirut. In den Südlibanon war das israelische Militär Anfang Oktober auch mit Bodentruppen eingerückt. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 2400 Menschen durch israelische Angriffe getötet - die meisten von ihnen seit Ende September. Mehr als 1,2 Millionen Menschen seien auf der Flucht.

Auch im palästinensischen Gazastreifen setzte das israelische Militär seinen massiven Beschuss fort. Ziel ist laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Auslöschung der Hamas. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einem Jahr wurden der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge rund 42.600 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und fast 100.000 verletzt. Allein bei dem Beschuss der Stadt Beit Lahija im Norden des Küstengebiets seien am Samstag 87 Menschen ums Leben gekommen oder würden unter den Trümmern vermisst. Das israelische Militär teilte mit, die Angaben zu überprüfen.

Der Krieg im Gazastreifen wurde ausgelöst durch den überraschenden Überfall von Hamas-Kämpfern auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023. Nach israelischen Angaben wurden dabei 1200 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dort werden noch immer rund hundert Menschen festgehalten. Die Regierung Netanjahus steht im eigenen Land in der Kritik, nicht genug für die Freilassung der Geiseln zu tun und ein entsprechendes Abkommen auch über eine Waffenruhe mit der Hamas zu torpedieren.

(Bericht vom Büro Dubai und Adam Makary in Kairo, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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