Nachricht


22.10.2024 /06:21:26
WDHLG-Stromversorgung von Kuba nach vier Tagen in Teilen wieder hergestellt

(Wiederholung vom Vorabend)
Havana, 22. Okt (Reuters) - Auf Kuba ist nach vier Tagen
landesweiter Stromausfälle die Versorgung in Teilen wieder
hergestellt worden. Der staatliche Stromnetzbetreiber teilte
mit, in einigen Bereichen der Hauptstadt Havanna fließe der
elektrische Strom seit Montag wieder. Allerdings erschwert der
Tropensturm Oscar die Reparaturarbeiten. Windböen und schwere
Regenfälle entwurzelten Bäume und beschädigten Stromleitungen.
Der Minister für Energie und Bergbau, Vicente de la O Levy,
erklärte, die Techniker versuchten angesichts der "komplexen"
Umstände weitere Stromausfälle zu verhindern.

Nach Angaben kubanischer Energiebehörden wurden bis zum Vormittag etwa 700 Megawatt in das Stromnetz eingespeist. Das entspricht einem Viertel des typischen Tagesbedarfs. Auch Teile einiger abgelegener Provinzen der Karibikinsel wurden nach offiziellen Angaben wieder mit Strom versorgt. Die kommunistische Regierung hat angeordnet, bis Mittwoch Schulen und nicht lebensnotwendige Industriebetriebe zu schließen, um Strom zu sparen.

Stellenweise war es wegen der Stromausfälle zu spontanen Protesten gekommen. Im verdunkelten Havanna war es in der Nacht zum Montag zwar weitgehend ruhig. Ein Zeuge von Reuters sah jedoch einige Proteste in armen, abgelegenen Vierteln sowie Bewohner, die aus Frustration über die Stromausfälle und die Lebensmittel- und Wasserknappheit auf Töpfe schlugen. Präsident Miguel Diaz-Canel forderte am späten Sonntagabend im Fernsehen die Kubaner auf, ihrem Ärger mit Disziplin und Höflichkeit Luft zu machen. "Wir werden es weder akzeptieren noch zulassen, dass irgendjemand mit Vandalismus handelt und noch viel weniger, dass die Ruhe unseres Volkes gestört wird", sagte Diaz-Canel.

Seit Monaten sind Kubaner in weiten Teilen des Landes von Stromausfällen von zehn bis 20 Stunden Dauer pro Tag betroffen. Dadurch verderben Lebensmittelvorräte, außerdem ist es schwer an Kraftstoff und Wasser zu gelangen.

(Bericht von Dave Sherwood und Nelson Acosta, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.