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21.10.2024 /13:54:08
EZB-Ratsmitglied sieht Zentralbank auf gutem Weg zu weiteren Zinssenkungen

Frankfurt/Berlin, 21. Okt (Reuters) - Bei weiteren Anzeichen für ein Abebben der Inflation kann die EZB laut Ratsmitglied Peter Kazimir weitere Zinssenkungen ins Auge fassen. Wenn neue Daten und Prognosen darauf hindeuteten, werde die Notenbank in einer "starken und komfortablen Position" sein, den Lockerungszyklus fortzusetzen, erklärte der slowakische Notenbankchef in einem Blogbeitrag. Doch sei keine Vorentscheidung darüber getroffen, dass im Dezember ein weiterer Schritt nach unten kommen werde: "Alle Optionen bleiben auf dem Tisch." Zum Zinsentscheid am 12. Dezember liegen dem EZB-Rat aktualisierte Prognosen zum Konjunktur- und Inflationsausblick vor.

Es werde immer wahrscheinlicher, dass die Inflation in der Euro-Zone im nächsten Jahr den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Zielwert von zwei Prozent erreiche, sagte Kazimir. Doch könne man noch keinen Sieg über die Inflation verkünden: Er sei zwar zunehmend zuversichtlich, dass die Teuerung nachhaltig auf dem Rückzug sei, erklärte der Slowake: "Aber der ungläubige Thomas in mir sagt: Es bedarf noch weiterer Beweise für eine nachhaltige Rückkehr zum Ziel."

Die Inflation dürfte aus Sicht des EZB-Rats in den kommenden Monaten anziehen, bevor sie im Laufe des nächsten Jahres auf den Zielwert der Notenbank zurückgeht. Die Währungshüter hatten vorige Woche die dritte Zinssenkung im laufenden Jahr beschlossen. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelpunkt auf 3,25 Prozent nach unten gesetzt, nur fünf Wochen nach der vorherigen Senkung. Die EZB könnte die Zinsschraube im Dezember laut Insidern weiter lockern. Dies gelte für den Fall, dass sich die Konjunktur- und Inflationsdaten in den kommenden Wochen nicht grundsätzlich drehen sollten.

(Bericht von Balazs Koranyi, Reinhard Becker Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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