(Korrigiert Meldung vom Mittwoch. Stellt in Überschrift und erstem Satz klar, dass es sich nicht um eine Umrüstung handelt, sondern um Konstruktion und Bau neuer U-Boote. Link zu Veranstalter ergänzt.)
Moskau, 16. Okt (Reuters) - Russland plant den Bau |
atomgetriebener U-Boote für den Export von verflüssigtem Erdgas |
(LNG) aus der Arktis nach Asien. Damit solle die Transportzeit |
über die nördliche Seeroute nahezu halbiert werden, sagte |
Michail Kowaltschuk, ein enger Mitarbeiter von Präsident |
Wladimir Putin und Direktor des Kurtschatow-Instituts, Russlands |
führender Kernforschungseinrichtung. Dieser stellte das |
U-Boot-Projekt vorige Woche auf einer Industriekonferenz in St. |
Petersburg vor, wie am Mittwoch auf der offiziellen Website der |
Veranstaltung zu lesen war. |
Russland setzt bereits nuklear betriebene Eisbrecher ein, um den Weg für solche Transporte über die nördliche Seeroute zu ebnen, die entlang der arktischen Küste Russlands von Murmansk im Westen bis zur Beringstraße im Osten verläuft. Moskau sieht diese Strecke als schnellere Alternative zum Suezkanal an. Russland leidet jedoch unter einem Mangel an Schiffen, die in der Lage sind, das dicke Eis der Arktis zu überwinden.
"Es geht um die Schaffung einer grundlegend neuen Schiffsklasse, die eine Alternative zu den 'traditionellen' Gastransportern darstellen kann, die unter arktischen Bedingungen nicht das ganze Jahr über ohne Eisbrecherbegleitung fahren können", hieß es auf der Website der Veranstaltung. Kowaltschuk sagte den Angaben zufolge: "Der Bau von Unterwasser-Gastankern mit Nuklearantrieb wird seit langem diskutiert, seit Anfang der 2000er Jahre. Jetzt haben wir (das Kurtschatow-Institut) und Gazprom mit dem Entwurf eines solchen Schiffes begonnen, und diese Arbeit wird fortgesetzt."
Der Nachrichtenagentur RBC zufolge ist vorgesehen, die Zeit für die Befahrung der Route von 20 auf 12 Tage zu verkürzen. Die U-Boote sollen etwa 180.000 Tonnen LNG transportieren können. Die Anlage Arctic LNG 2 hat im Dezember vergangenen Jahres mit der Produktion von LNG auf dem Meer begonnen. Obwohl die ersten Ladungen Anfang August verschifft wurden, ist es noch nicht an die Endabnehmer weitergegeben worden.
(Bericht von Vladimir Soldatkin und Gleb Stolyarov, geschrieben von René Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com Link zur russischsprachigen Veranstalterseite: https://tinyurl.com/5n7hfcvd)