Tokio/Singapur, 24. Okt (Reuters) - Die wachsende Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr von Ex-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus und die damit verbundene Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen belasteten am Donnerstag die Stimmung der Anleger in Asien. In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 0,1 Prozent auf 38 154,25 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 0,2 Prozent tiefer bei 2631,50 Punkten. Die Börse in Shanghai verlor 0,7 Prozent auf 3280,20 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,9 Prozent auf 3936,72 Punkte. Die kurzfristigen Ereignisrisiken spiegelten sich erst jetzt in den Vermögenspreisen wider, sagte Kyle Rodda, Senior Analyst bei Capital.com. "Händler nutzen die Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen und in Bargeld umzuschichten."
In Japan konzentrierten sich die Marktteilnehmer ebenfalls auf die bevorstehenden Unterhauswahlen. Lokale Medien berichteten, dass die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) und ihr Koalitionspartner bei der Wahl am 27. Oktober ihre Mehrheit verlieren könnten. Der Markt sorge sich um die Stabilität der Regierung, sagte Takamasa Ikeda von GCI Asset Management. "Die LDP wird es schwer haben, Gesetze zu verabschieden, wenn die Koalition ihre Mehrheit verliert. Die Regierung könnte zu einer lahmen Ente werden." Unter den Einzelwerten legte der Chiptestgeräte-Hersteller Advantest um 1,63 Prozent zu und gab dem Nikkei damit den größten Schub. Der Technologieinvestor SoftBank Group fiel dagegen um 1,94 Prozent und belastete den Index am stärksten.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 152,47 Yen <JPY=> und gab 0,1 Prozent auf 7,1169 Yuan <CNY=> nach. Gegenüber der Schweizer Währung legte er leicht auf 0,8662 Franken <CHF=> zu. Gleichzeitig blieb der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,0787 Dollar und legte leicht auf 0,9344 Franken <EURCHF=> zu.
Am Rohstoffmarkt legten die Ölpreise um mehr als ein Prozent zu und machten damit ihre Verluste vom Vortag fast wieder wett, da die Spannungen im Nahen Osten im Vorfeld der US-Wahlen trotz durchwachsener US-Kraftstoffvorräte wieder in den Fokus rückten. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 75,85 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 1,3 Prozent fester bei 71,71 Dollar.
Der jüngste Anstieg der Anleiherenditen und gemischte Unternehmensnachrichten belasteten am Mittwoch die Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 42.514,95 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> büßte 0,9 Prozent auf 5797,42 Punkte ein und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> verlor 1,6 Prozent auf 18 276,65 Zähler.
(Bericht von Stella Qiu und Junko Fujita, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)