12. Mai (Reuters) - Die Annäherung der USA und Chinas im Handelskonflikt und die damit verbundene Senkung von Zöllen lässt die US-Börsen sprunghaft steigen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte zog zur Eröffnung am Montag um 2,5 Prozent auf 42.285 Punkte an. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> kletterte um knapp drei Prozent auf 5825 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> schoss um vier Prozent auf 18.660 Punkte. Investoren atmeten erleichtert auf, nachdem der Handelskrieg wochenlang die Finanzmärkte im Griff hatte. Die USA und China einigten sich in dem Streit auf eine 90-tägige Stillhaltefrist sowie deutlich niedrigere Zollsätze.
Die USA werden der Vereinbarung zufolge die im April dieses Jahres eingeführten Zusatzzölle auf chinesische Importe von 145 auf 30 Prozent senken. Die chinesischen Zölle auf Einfuhren aus den USA sollen von 125 auf zehn Prozent sinken. Die neuen Maßnahmen gelten für 90 Tage. "Das ist eine deutliche Deeskalation", sagte Mark Williams, Chefvolkswirt für Asien bei Capital Economics. "Allerdings erheben die USA immer noch viel höhere Zölle auf China." Zudem gebe es keine Garantie, dass der 90-tägige Waffenstillstand einem dauerhaften weichen werde.
Bei den Einzelwerten beflügelte ein Medienbericht über eine mögliche Preiserhöhung beim iPhone die Apple <AAPL.O>-Aktie. Die Titel des US-Technologieriesen stiegen in den ersten Handelsminuten um mehr als sechs Prozent. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" erwägt Apple, die Preise für die im Herbst erwartete neue iPhone-Reihe anzuheben. Preiserhöhungen dürften dem Unternehmen helfen, die durch die US-Zölle entstandenen Zusatzkosten abzufedern. Amazon <AMZN.N>-Aktien stiegen zum Handelsstart um gut neun Prozent, die Titel von Elektroautobauer Tesla <TSLA.O> verteuerten sich um bis zu acht Prozent.
(Bericht von Shashwat Chauhan, Pranav Kashyap; geschrieben von Stefanie Geiger; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)