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24.10.2024 /12:10:29
TOP-THEMA-Tesla trotzt der Elektroautoflaute - Musk sagt Wachstum voraus

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Gewinnmarge dank niedrigerer Materialkosten gestiegen

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Vor allem Batterien sind günstiger zu haben

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Absatz soll 2025 um 20 bis 30 Prozent steigen

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"Irgendwann" vier Millionen Robotaxis jährlich
 
(Neu: Details, Aktie, Hintergrund)
24. Okt (Reuters) - Der US-Elektroautohersteller
Tesla <TSLA.O> trotzt der weltweiten Elektroautoflaute und fährt
der Konkurrenz dank gesunkener Batteriekosten bei der Rendite
davon. Tesla-Chef Elon Musk sagte am Mittwoch bei der
Vorstellung der Quartalszahlen, kein anderer Elektroautobauer
sei profitabel, und seines Wissens nach verdiene auch kein
traditioneller Autobauer mit Elektroautos Geld. "Und deswegen
ist es bemerkenswert, dass Tesla trotz eines sehr
herausfordernden Umfelds profitabel ist." Weiteres Wachstum
verspreche das Thema autonomes Fahren. Im kommenden Jahr werde
Tesla 20 bis 30 Prozent mehr Autos verkaufen, unterstützt durch
Fortschritte bei der autonomen Technologie und dank neuer
günstigerer Modelle, sagte Musk. An der Börse weckte er damit
die Kauflaune der Investoren: Die Tesla-Aktie schnellte im
nachbörslichen Handel um zwölf Prozent nach oben, der Börsenwert
des Unternehmens stieg dadurch um etwa 80 Milliarden Dollar.
Musk hatte vor zwei Wochen seine Vision eines
selbststeuernden Robotaxis vorgestellt, war allerdings viele
Details schuldig geblieben. Nun kündigte er die ersten autonomen
Taxidienste für kommendes Jahr an, die Zustimmung der Behörden
in Kalifornien und Texas vorausgesetzt. Dabei sollen zunächst
Fahrzeuge der bereits existierenden Modellreihen Y und 3 zum
Einsatz kommen. Das neue Cybercab - ein zweisitziges Auto mit
Flügeltüren, das ohne Lenkrad auskommen soll - werde ab 2026
gebaut werden. Sein Ziel sei es, jährlich mindestens zwei
Millionen Cybercabs zu bauen, sagte Musk, irgendwann könnten es
auch vier Millionen werden.
 
Musk sagte, schon jetzt brächten autonome Fahrzeuge
Tesla-Mitarbeiter in Kalifornien zur Arbeit. Nach der
Robotaxi-Veranstaltung sei die Nachfrage nach dem
Fahrerassistenzsystem "Full Self-Driving" (FSD) deutlich
gestiegen. Das System, das bisher noch die Aufmerksamkeit des
Fahrers erfordert, wird schon jetzt in vielen Tesla-Autos
eingebaut und soll die technische Grundlage für die
Fahrfunktionen und Steuerung des Robotaxi sein. Allerdings steht
eine Straßenzulassung für den Einsatz ohne Fahrer noch aus, und
bislang hat Tesla nach Angaben der Behörde in Kalifornien noch
nicht einmal einen Antrag für einen Testbetrieb eingereicht. Für
den Transport der eigenen Mitarbeiter sei eine Lizenz nicht
nötig, weil diese Mitarbeiter nicht als Passagiere eingestuft
würden. Musk selbst räumte ein, dass es in Kalifornien
möglicherweise schwierig werden könnte: "Das ist nichts, was
vollständig in unserer Kontrolle liegt."
 
Bei einigen Analysten kamen die Ankündigungen gut an.
"Tesla ist stark auf die Zukunft ausgerichtet, aber wir müssen
herausfinden, wie sie dahin kommen", sagte Jessica Caldwell,
Leiterin der Analyseabteilung bei der Auto-Handelswebsite
Edmunds. Tesla sei es besser gelungen als in der Vergangenheit,
Details zu nennen. "Umsatz im gegenwärtigen schwierigen
Marktumfeld zu machen und die Geschäfte in Schwung zu bringen
ist nicht so sexy wie selbstfahrende Fahrzeuge und tanzende
Roboter", sagte sie. "Aber das ist entscheidend, um das Geld für
die langfristige Vision des Unternehmens zu verdienen."
 
MARGE IM AUTOGESCHÄFT GESTIEGEN
 
Auch im angestammten E-Autogeschäft läuft es für Tesla
besser als im Frühjahrsquartal. Nach Reuters-Berechnungen lag
die Gewinnmarge im Autogeschäft im Sommer mit 17,05 Prozent
höher als im Frühjahr, als sie bei 14,6 Prozent gelegen hatte.
Von Visible Alpha befragte Analysten hatten im Schnitt mit 14,9
Prozent gerechnet. Die Marge liegt damit über den Werten vieler
anderer Autobauer. Zugute kamen Tesla die niedrigeren
Materialkosten insbesondere für die Batterien. Die
Produktionskosten für ein Fahrzeug fielen nach
Tesla-Berechnungen auf etwa 35.100 Dollar und lagen damit so
niedrig wie nie zuvor. Finanzchef Vaibhav Taneja sagte jedoch,
es dürfte angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage
"herausfordernd" sein, die Margen auch im vierten Quartal zu
halten.
 
Der bereinigte Gewinn lag mit 72 Cents pro Aktie um 14
Cents über den Prognosen. Der Umsatz für den Zeitraum von Juli
bis September belief sich auf 25,18 Milliarden Dollar und blieb
damit hinter den Schätzungen von 25,37 Milliarden zurück. Die
Nachfrage nach Autos und insbesondere Elektroautos schwächelt
derzeit auf vielen Märkten, was auch deutschen Autobauern wie
BMW <BMWG.DE> und Volkswagen <VOWG_p.DE> zu schaffen macht. In
China hat es Tesla zudem mit der zunehmenden Konkurrenz
heimischer Wettbewerber zu tun. In der Volksrepublik tobt
derzeit immer noch ein von Tesla vor etwa einem Jahr
angezettelter Preiskrieg. Um die Nachfrage nach den Fahrzeugen
anzukurbeln, hatte Tesla wiederholt die Preise gesenkt.

(Bericht von Abhirup Roy, Akash Sriram und Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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