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24.10.2024 /12:52:19
FOKUS 1-Zinsspekulationen treiben Dax in die Höhe

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Anleger setzen auf weitere Zinssenkungen der EZB



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Einkaufsmanagerindex für Euro-Zone enttäuscht



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Ölpreis steigt wegen Nahost-Konflikt





(Neu: Europäische Börsen, Devisen, Einzelwerte, Ölpreis, Zitate)

Frankfurt, 24. Okt (Reuters) - Spekulationen auf weitere
deutliche Zinssenkungen in der Euro-Zone haben dem Dax <.GDAXI>
am Donnerstag Rückenwind verliehen. Der deutsche Leitindex
gewann in der Spitze 0,9 Prozent auf 19.552 Zähler, der
EuroSToxx50 <.STOXX50> legte 0,8 Prozent zu. "Der Dax sammelt
Kraft für die 20.000", sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets. Nach
oben ging es laut Börsianern vor allem angesichts der am Morgen
veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes. Die Euro-Zone schaffte
den Sprung über die Wachstumsschwelle nicht, obwohl die deutsche
Wirtschaft ihre Talfahrt im Oktober überraschend stark
abbremste.

Die enttäuschenden Daten dürften bei den Anlegern Hoffnungen auf eine größere Zinssenkung von 0,50 Basispunkten bei der EZB-Sitzung im Dezember wecken, sagt Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins dieses Jahr schon drei Mal gesenkt. Anleger rechnen angesichts stark gesunkener Inflationsraten und der mauen Konjunktur für die nächsten Sitzungen der Notenbank mit weiteren Zinsschritten nach unten - unklar ist allerdings das Ausmaß. Der Euro <EUR=>, der zuletzt auf ein Vier-Monats-Tief von 1,0760 Dollar gefallen war, erholte sich am Donnerstag etwas und notierte mit 1,0797 Dollar 0,2 Prozent fester. Der Dollar-Index <.DXY> gab nach seinen jüngsten Gewinnen 0,3 Prozent auf 104,17 Punkte nach.

AUTOWERTE GEHEN AUF HÖHENFLUG

Auf der Unternehmensseite nahmen vor allem die Autowerte an Fahrt auf. Im Dax legten Volkswagen <VOWG_p.DE>, Continental <CONG.DE>, Porsche <P911_p.DE>, Mercedes-Benz <MBGn.DE> und BMW <BMWG.DE> zwischen 4,3 und 2,8 Prozent zu. Der europäische Autoindex <.SXAP> stieg um 2,2 Prozent. Ein Händler führte das Kursplus auf einen Bericht der Agentur Bloomberg zurück, wonach China seine Autohersteller dazu anhalten will, die Expansionsbestrebungen in der Europäischen Union wegen des Streits über die EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu stoppen. Die Anleger hoffen laut Börsianern so erst einmal auf weniger Konkurrenz chinesischer Autos. Das sei aber wohl zu kurz gedacht, sagt ein Händler. Die deutsche Autoindustrie, die Gegenmaßnahmen der Regierung in Peking auf ihrem wichtigsten Einzelmarkt China fürchtet, stemmt sich schon lange gegen die Zusatzzölle.

Ebenfalls gestützt wurde der Autosektor durch den überraschend hohen Umsatz von Renault <RENA.PA> im dritten Quartal. Die Aktie notierte an der Pariser Börse zeitweise 8,1 Prozent fester. Punkten konnte auch der US-Elektroautohersteller Tesla <TSLA.O>, der der Konkurrenz dank gesunkener Batteriekosten bei der Rendite davonfährt. Die Tesla-Aktie gewann im vorbörslichen US-Handel zehn Prozent.

BILFINGER NACH UNGLÜCK IN DEN USA UNTER DRUCK

Keinen guten Tag erwischten die Symrise <SY1G.DE>-Aktien, die mit einem Abschlag von 1,6 Prozent zu den größten Verlierern im Dax zählten. Für Enttäuschung sorgte, dass das Umsatzplus bei dem Duft- und Aromenhersteller im dritten Quartal leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

Noch weitaus deutlicher nach unten ging es für Bilfinger <GBFG.DE> nach dem Bekanntwerden eines Unglücks im US-Bundesstaat Georgia. Sie rutschten im MDax <.MDAXI> zeitweise um mehr als 15 Prozent ab. In einem Schreiben äußern sich Bilfinger-Chef Thomas Schulz und Geoff Preisman, der Präsident der Bilfinger-Tochter Centennial Contractors, zum Einsturz eines Fähranlegers auf der Insel Sapelo, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen. Centennial fungierte den Angaben zufolge als Generalunternehmer für den Bau des Docks und der Anlegestelle und arbeitete mit lokalen Subunternehmern und Lieferanten zusammen, um das Projekt im November 2021 abzuschließen. Centennial unterstütze die Behörden bei der Untersuchung, um die Ursache des Vorfalls zu ermitteln, hieß es in dem Schreiben. Einem Händler zufolge nutzen Investoren die Veröffentlichung des Briefs zum Abverkauf der Aktie.

Am Rohstoffmarkt rückte der Anstieg der Ölpreise in den Fokus. Die US-Ölsorte WTI <CLc1> und die Nordsee-Sorte Brent verteuerten sich um jeweils mehr als zwei Prozent auf 72,34 und 76,54 Dollar je Fass. Versorgungsängste angesichts des Nahost-Konflikts sorgten laut Börsianern für den Preisschub. Auf Wochensicht kostete Öl rund vier Prozent mehr. Zuletzt wurden Befürchtungen befeuert, der Konflikt könnte sich durch israelische Militärschläge in Syrien ausweiten. In der Nacht zum Donnerstag sei ein Wohnhaus im zentralen Stadtteil Kafr Susa in Damaskus angegriffen worden, teilte das syrische Verteidigungsministerium mit. Im Gazastreifen und im Süden des Libanons wurden die Kämpfe fortgesetzt.

(Bericht von: Daniela Pegna Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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