Tokio/Singapur, 23. Okt (Reuters) - Die Anleger in Asien halten sich am Mittwoch vor der mit Spannung erwarteten US-Präsidentschaftswahl mit größeren Engagements zurück. Die Börse in Shanghai gewann 0,5 Prozent auf 3301,36 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 Prozent auf 3967,92 Punkte. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 0,3 Prozent auf 38.300,81 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notierte nahezu unverändert bei 2651,63 Punkten, da die politische Entwicklung im eigenen Land für zusätzliche Zurückhaltung sorgte. Gleichzeitig dämpfte die Vorsicht vor den anstehenden Unterhauswahlen die positiven Effekte des schwächeren Yen auf die Exportwerte. Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hatte Anfang des Monats das Unterhaus aufgelöst und Neuwahlen für den 27. Oktober angesetzt. Lokale Medien berichteten, dass die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) und ihr Koalitionspartner Komeito ihre Mehrheit verlieren könnten. Autohersteller waren die besten Performer unter den 33 Industrie-Subindizes der Tokioter Börse. Toyota Motor stieg um 3,85 Prozent und leistete damit den größten Beitrag zum Index. Honda Motor legte um 2,98 Prozent zu. "Mit einem schwächeren Yen könnten Investoren heimische Aktien positiver sehen", sagte Seiichi Suzuki vom Finanzberater und Marktanalysten Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. "Aber sie haben sich mit aktiven Wetten zurückgehalten und warten auf das Ergebnis der Parlamentswahlen. Das hat die heutigen Gewinne begrenzt, und dieser Trend wird sich diese Woche fortsetzen."
Auch die sich ändernden Erwartungen hinsichtlich des Tempos und der Tiefe der Zinssenkungen der US-Notenbank Fed belasteten die Risikostimmung. "Volatilität innerhalb einer begrenzten Handelsspanne wird zunehmend zur Norm, da sich die Märkte auf entscheidende Wochen vorbereiten, darunter die US-Präsidentschaftswahlen und eine umfangreiche Unternehmensberichtssaison", sagte Anderson Alves, Händler bei ActivTrades. Die Erwartung, dass die Fed die Zinsen nur langsam senken wird, hat den Dollar in den letzten Wochen gestärkt.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar daher 0,4 Prozent auf 151,72 Yen <JPY=> und legte 0,1 Prozent auf 7,1310 Yuan <CNY=> zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8666 Franken <CHF=>. Parallel dazu blieb der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,0804 Dollar und stieg um 0,2 Prozent auf 0,9363 Franken <EURCHF=>.
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,2 Prozent auf 75,87 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,2 Prozent schwächer bei 71,59 Dollar.
Uneinheitlich ausgefallene Bilanzen wichtiger US-Unternehmen hatten am Dienstag die Wall Street belastet. Der US-Leitindex Dow Jones ging mit 42.924,89 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> notierte kaum verändert bei 5851,20 Punkten und die technologielastige Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,2 Prozent auf 18 573,13 Stellen.
(Bericht von Ankur Banerjee und Junko Fujita, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)