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24.10.2024 /14:39:10
Habeck: Müssen in Freihandelsgesprächen mit Indien die Abkürzung finden

Neu-Delhi, 24. Okt (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck strebt ein abgespecktes Freihandelsabkommen mit Indien an. Es brauche nach 20 Jahren Verhandlungen, die zu keinem Ergebnis geführt hätten, eine Abkürzung, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Es ergebe keinen Sinn, immer ein ganz umfassendes Handelsabkommen anzustreben, das alles von Agrar bis Kultur regeln solle. Man sollte mit einem Teil starten, etwa der Industrie oder bestimmten Industriegütern.

Habeck ergänzte, in den Verhandlungen der EU-Kommission mit Indien sei die Landwirtschaft das größte Problem. In Deutschland arbeiteten gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung in diesem Bereich. In Indien seien es je nach Region zwischen 60 und 80 Prozent. Es sei ein ganz anderes System.

Auch Vertreter der Industrie plädieren dafür, die Landwirtschaft zunächst auszuklammern. Ein Abschluss könnte den wirtschaftlichen Beziehungen beider Seiten einen Schub verleihen.

Indien ist das bevölkerungsreichste Land und die größte Demokratie der Welt. Die dortige Wirtschaft wächst derzeit so stark wie kein anderes großes Land. Schätzungen zufolge wird Indien bis Ende des Jahrzehnts um zwei Ränge zur drittgrößten Volkswirtschaft nach den USA und China aufsteigen und damit auch Deutschland überholen. Für Deutschland gilt Indien als Schlüssel, um die starke Abhängigkeit der Industrie von China zu reduzieren. Habeck sagte, Deutschland wolle weiter mit China Handel treiben, aber eben nicht nur.



(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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