Berlin, 23. Okt (Reuters) - Die Bundesregierung hat der nordkoreanischen Regierung die Sorgen wegen Berichten über die mögliche Entsendung von Soldaten in den Ukraine-Krieg übermittelt. "Wir würden einen solchen Schritt natürlich als Eskalation betrachten", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes zu Berichten über eine ausgeweitete Militärhilfe Nordkoreas für Russland. "Sollten die Berichte über nordkoreanische Soldaten in der Ukraine zutreffen und Nordkorea damit den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auch mit Truppen unterstützen, wäre dies gravierend und ein Verstoß gegen das Völkerrecht", hatte das Ministerium zuvor auf der Plattform X geschrieben. Eine Unterstützung von Russlands Angriffskriegs bedrohe auch die Sicherheit Deutschlands und die europäische Friedensordnung "unmittelbar".
Mit Südkorea stimme man sich eng ab, sagte die Sprecherin auf die Frage, ob man mit Seoul über mögliche Waffenlieferungen an die Ukraine in Kontakt sei. Auch Regierungssprecher Steffen Hebestreit reagierte zurückhaltend. Als Reaktion auf mögliche vertiefte militärische Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland hatte das südkoreanische Präsidialamt auch direkte Waffenlieferungen an die Ukraine ins Gespräch gebracht. Dazu gehöre auch die Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine, falls sich die Lage verschlechtern sollte.
Der finnische Präsident Alexander Stubb hatte zuvor Berichte über die Hilfe Nordkoreas für Russland im Ukraine-Krieg als Zeichen für eine Schwäche Moskaus bezeichnet. "Ich denke, wir sehen, wie verzweifelt Russland ist", sagte Stubb im Reuters-TV-Interview.
(Bericht von Andreas Rinke Redigiert von Sabine Ehrhardt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)