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20.10.2024 /16:58:19
Bund dementiert Plan für Gesetz zum Schutz deutscher Banken vor Auslands-Übernahmen

Mailand/Berlin, 20. Okt (Reuters) - Die Bundesregierung weist einen Medienbericht zurück, wonach Deutschland die Einführung eines Gesetzes zum Schutz inländischer Banken vor grenzüberschreitenden Übernahmen erwägt. "Wir dementieren das", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Zuvor hatte die italienische Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet, die deutsche Regierung könnte dem Beispiel Polens folgen. In Polen gebe es ein Gesetz, das ausländische Banken daran hindere, 100 Prozent eines polnischen Kreditinstituts zu kaufen. Zudem müssten demnach übernommene Banken an der Warschauer Börse notiert bleiben.

Italiens zweitgrößte Bank Unicredit wirbt
derzeit um die Commerzbank <CBKG.DE>. Sie hat sich über
Finanzderivate nach eigenen Angaben Zugriff auf bis zu 21
Prozent der Anteile an der Frankfurter Bank gesichert. Sie hat
zudem beantragt, die Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9
Prozent der Anteile ausbauen zu können. Überschreitet sie diese
Schwelle weiter, wird ein Übernahmeangebot fällig. Die
Bundesregierung hält noch zwölf Prozent an dem Frankfurter
Institut und hat weitere Verkäufe aus dem in der Finanzkrise
erworbenen Paket auf Eis gelegt. Die Commerzbank, deren
Belegschaft, die Gewerkschaft Verdi und der Bund stehen einer
Übernahme durch die Italiener skeptisch gegenüber.

(Bericht von Sara Rossi und Klaus Lauer Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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