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22.10.2024 /05:54:31
MÄRKTE-Asien-Börsen legen vor US-Wahl den Rückswärtsgang ein

Tokio/Singapur, 22. Okt (Reuters) - Die Anleger in Asien sind am Dienstag vor den anstehenden Wahlen in den USA in Deckung gegangen. In Tokio fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 1,4 Prozent auf 38 399,47 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Der breiter gefasste Topix notierte 1,1 Prozent tiefer bei 2649,36 Punkten. In China blieben die Märkte deutlich unter ihren jüngsten Höchstständen, da die Händler weiter auf Details zu den staatlichen Hilfen für die schwächelnde Wirtschaft warteten. Die Börse in Shanghai notierte nahezu unverändert bei 3269,96 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagnierte bei 3932,71 Punkten.

Die Unsicherheit über die bevorstehenden Parlamentswahlen in Japan, bei denen die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) ihre Mehrheit verlieren könnte, sowie die schwache Entwicklung an der Wall Street drückten zusätzlich auf die Marktstimmung. Japanische Medien berichteten, dass die Liberaldemokratische Partei (LDP) und ihr Koalitionspartner Komeito bei den Wahlen am 27. Oktober die Mehrheit im Unterhaus verlieren könnten. "Der Markt mag keine Turbulenzen oder Unsicherheit", sagte Shigetoshi Kamada von Tachibana Securities. Größter Verlierer im Nikkei war der Besitzer der Marke Uniqlo, Fast Retailing, der um 2,47 Prozent nachgab. Der Chiphersteller Tokyo Electron verlor 2,19 Prozent und der Chiptester Advantest 1,74 Prozent.

Analysten am asiatischen Devisenmarkt sehen in der jüngsten Erholung des Dollar die Einpreisung eines Wahlsiegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen und einer stärkeren Währung, da seine Handels-, Steuer- und Einwanderungspolitik zu höherer Inflation und höheren Renditen führen dürfte. "Da Vizepräsidentin Harris nun die Außenseiterin ist, wäre die Marktreaktion auf ihren Sieg wahrscheinlich stärker als bei einem Sieg von Präsident Trump", sagte Joe Capurso von der Commonwealth Bank of Australia. Der Dollar legte leicht zu auf 150,78 Yen <JPY=> und 7,1231 Yuan <CNY=>. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8649 Franken <CHF=>. Gleichzeitig blieb der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,0817 Dollar und verlor 0,1 Prozent auf 0,9356 Franken <EURCHF=>.

Die erneuten Bemühungen von US-Außenminister Anthony Blinken um einen Waffenstillstand im Nahen Osten und die schwache Nachfrage des weltgrößten Ölimporteurs China sorgten für einen schwankungsanfälligen Rohstoffmarkt. Blinken reiste in den Nahen Osten, um Gespräche zur Beendigung des Gaza-Krieges und zur Entschärfung des Libanon-Konflikts wieder aufzunehmen. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 73,97 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,4 Prozent schwächer bei 70,30 Dollar. "Die Rohölpreise schwanken als Reaktion auf die gemischten Nachrichten aus dem Nahen Osten, da die Situation zwischen Eskalation und Deeskalation pendelt", sagte Satoru Yoshida von Rakuten Securities. "Es wird erwartet, dass der Markt steigt, wenn es klarere Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung in China gibt, die durch Pekings Konjunkturmaßnahmen und die Verbesserung der US-Wirtschaft nach den Zinssenkungen unterstützt wird." Die Gewinne dürften jedoch durch die anhaltende Unsicherheit über die globalen Wirtschaftsaussichten begrenzt werden.

Die laufende Berichtssaison und die näher rückende US-Präsidentschaftswahl sorgten am Montag für Nervosität an der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 42.931,60 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 0,2 Prozent auf 5.853,98 Punkte und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,3 Prozent auf 18.540,01 Zähler. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich nun auf die US-Gewinnberichte, die Aufschluss über die Konjunktur und die Stimmung an den Märkten geben werden. General Motors <GM.N>, Texas Instruments <TXN.O>, Verizon <VZ.N>, Lockheed Martin <LMT.N> und 3M <MMM.N> gehören zu den Unternehmen, die am Dienstag ihre Ergebnisse vorlegen.

(Bericht von Junko Fujita und Tom Westbrook, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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