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14.06.2024 /19:17:43
FOKUS 4-US-Börsen legen Rast ein - Adobe begeistert mit Ausblick

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US-Indizes unterbrechen Rekordjagd

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Adobe nach Ausblick auf Höhenflug

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Inflationssorgen schwelen weiter
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt/New York, 14. Jun (Reuters) - Gebremst von
Inflationssorgen haben die US-Börsen zum Wochenschluss eine
Verschnaufpause eingelegt. Der Dow-Jones-Index der
Standardwerte gab am Vormittag 0,2 Prozent auf 38.576 Punkte
nach. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor ebenfalls 0,2
Prozent auf 5423 Zähler. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq <.IXIC> stand 0,1 Prozent tiefer bei 17.646 Punkten.
Anleger machten lieber Kasse, was Händler unter anderem mit den
ungewissen Zinsaussichten erklärten. "Wir haben ein Allzeithoch
erreicht und machen jetzt einfach eine Verschnaufpause, um uns
an das neue Zinssenkungsszenario anzupassen", sagte Thomas
Martin, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter GLOBALT.

Trotz jüngster Entspannungssignale von der Preisfront peilt die US-Notenbank Fed nur noch eine Zinssenkung im laufenden Jahr an. Im März hatte sie noch drei Senkungen ins Auge gefasst. Auch wann es zur Zinswende kommt, blieb unklar. Viele Investoren hoffen auf eine erste geldpolitische Lockerung im September. "Der Markt rechnet auch mit einer Wahrscheinlichkeit ? wenn auch nur einer geringen ? einer Rezession in der zweiten Jahreshälfte, in der die Fed die Zinsen deutlich senken muss", sagte Ross Mayfield, Anlagestratege bei Baird. Die Verbraucherstimmung trübte sich indes überraschend stark ein. Der Index der University of Michigan fiel im Juni auf 65,6 und lag damit deutlich unter den Erwartungen.

ÖLPREIS TRITT AUF DER STELLE - GOLD GEFRAGT

Am Devisenmarkt profitierte die US-Währung von einem höheren Sicherheitsbedürfnis der Investoren - der Dollar-Index <.DXY> rückte um 0,3 Prozent auf 105,55 Punkte vor. Der Euro <EUR=> gab 0,4 Prozent auf knapp 1,07 Dollar nach. Anleger in Europa fürchteten, dass Frankreich bei den einberufenen Neuwahlen politisch nach rechts rücken könnte und eine Finanzkrise drohen könnte.

Die Investoren am Ölmarkt gingen indes auf Richtungssuche. Der Preis für das Nordseeöl Brent notierte mit 82,80 Dollar je Fass 0,1 Prozent höher. US-Leichtöl WTI <CLc1> stand nahezu unverändert bei 78,57 Dollar je Fass (159 Liter). Aufgrund solider Nachfrageprognosen steuerten die Ölpreise dennoch auf ihre beste Woche seit vier Monaten zu. Der Preis für Gold <XAU=> stieg um 1,2 Prozent auf 2.330 Dollar je Feinunze. "Es gibt eine Menge geopolitische Unsicherheit. Gold ist stabiles Geld und viele Zentralbanken haben sich damit eingedeckt", sagte Martin.

ANALYSTEN SEHEN RÜCKENWIND FÜR ADOBE

Aktien von Adobe <ADBE.O> gewannen mehr als 16 Prozent, nachdem der Photoshop-Hersteller seine Umsatzprognose für das Jahr wegen gestiegener Nachfrage nach seiner auf KI basierenden Software angehoben hatte. Die Experten von JPMorgan stuften die Aktie auf "übergewichten" von "neutral" hoch. Sie sehen Potenzial für die Titel und Rückenwind für die Firma dank ihrer Produkte und Preisgestaltung.

Wenig aus machte den Anlegern von Sirius <XMSIRI.O>, dass die Papiere ihren Platz im Auswahlindex Nasdaq 100 <.NDX> an die Arm Holdings <ARM.O> verlieren. Die Sirius-Aktien erholten sich rasch von anfänglichen Verlusten, während Arm im Verlauf abbröckelten.

Sinkende Preise setzten den Aktien von Kreuzfahrtunternehmen zu. Aktien von Carnival <CCL.N> und Norwegian Cruise Line <NCLH.N> sackten um je mehr als sieben Prozent ab. Royal Caribbean Group  <RCL.N> verloren 5,4 Prozent, Viking Holdings <VIK.N> fielen um 2,5 Prozent. Analysten von BofA Global Research zufolge sind die Preise für Seereisen Anfang Juni im Vergleich zu Anfang Mai leicht gesunken. 40 Prozent der Reiserouten hätten niedrigere Preise im Vergleich zu 33 Prozent im Vormonat.

(Bericht von Lisa Pauline Mattackal und Johann M Cherian, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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