Berlin, 21. Dez (Reuters) - Eine Übernahme der Commerzbank <CBKG.DE> durch die italienische Unicredit wird nach Einschätzung von Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp auch von der neuen Bundesregierung abgelehnt werden. "Inzwischen haben sich parteienübergreifend Politiker sehr klar für die Eigenständigkeit der Commerzbank positioniert und ein feindliches Vorgehen kritisiert ? sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene und am Finanzplatz Frankfurt", sagte Orlopp der "Süddeutschen Zeitung" laut Vorab-Bericht. "Daher erwarte ich nicht, dass das anders gesehen wird, wenn wir eine neue Regierung haben." Orlopp ließ demnach durchblicken, dass sich der Bund kurzfristig wohl nicht von seinen restlichen zwölf Prozent der Commerzbank-Aktien trennen werde: "Ich gehe fest davon aus, dass der Bund mit seinem verbliebenen Zwölf-Prozent-Anteil verantwortungsvoll umgehen wird."
Einen weiteren Stellenabbau bei der Bank mit etwa 42.000 Beschäftigten schloss Orlopp auch ohne Übernahme nicht aus: ?Wir werden auch in Zukunft unsere Kosten optimieren. Das ist eine permanente unternehmerische Aufgabe ? ob mit oder ohne Fusion."
Die Unicredit hat seit September ihren Anteil an der Commerzbank deutlich aufgestockt. Die Bundesregierung hatte die italienische Bank am Mittwoch aufgefordert, einen Übernahmeversuch zu beenden.
(Bericht von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)