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08.01.2025 /14:47:53
Spaniens Ministerpräsident wirft Musk Schüren von Hass vor

Madrid, 08. Jan (Reuters) - Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez wirft Elon Musk, dem Milliardär und Spitzenberater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Einmischung in die europäische Politik und eine Untergrabung der Demokratie vor. "Die internationale extreme Rechte, die wir in Spanien seit Jahren bekämpfen und die in diesem Fall vom reichsten Mann der Welt angeführt wird, greift offen unsere Institutionen an, schürt Hass und unterstützt offen die Erben des Nationalsozialismus in Deutschland", sagte Sanchez am Mittwoch über Musk, ohne ihn dabei direkt beim Namen zu nennen. Die Demokratie sei fragil und einer existentiellen Bedrohung ausgesetzt. "Wenn uns die Geschichte nur etwas lehrt, dann, dass die Eroberung der Freiheit nie permanent ist."

Sanchez äußerte sich in Madrid während einer Veranstaltung anlässlich des im November anstehenden 50. Todestags von Diktator Francisco Franco, der fast vier Jahrzehnte in Spanien herrschte. Musk zog sich Sanchez' Unmut zu, nachdem er am Sonntag auf seinem Kurznachrichtendienst X einen Beitrag mit einem Screenshot von einem Zeitungsartikel über Vergewaltigungen und Ausländer in Katalonien weiterverbreitete. Sanchez lehnt Verknüpfungen zwischen Einwanderung und Kriminalität entschieden ab. Die spanische Rechts-Außen-Partei Vox kritisiert seine Haltung in der Einwanderungsfrage als viel zu lax.

Musk wird in den künftigen US-Regierung eine zentrale Rolle als externer Berater Trumps bekommen. In den vergangenen Wochen hatte er sich vermehrt über andere Regierungschefs und Politiker in anderen Ländern teils abfällig geäußert beziehungsweise sie scharf attackiert, so auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er rief zudem zur Wahl der AfD auf.

(Bericht von David Latona, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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