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17.10.2024 /10:31:13
FOKUS 1-Sartorius sieht stablisierendes Geschäft - Aktie schnellt an Dax-Spitze

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Sartorius-Chef: Werden in wichtigstem Markt USA wieder wachsen



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Konzern bestätigt Prognose

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Analyst: Talsohle scheint durchschritten zu sein

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Aktie steigt um bis zu 18 Prozent
 
(Neu: weitere Zitate Konzernchef, Analysten, Aktienkurs)
Frankfurt, 17. Okt (Reuters) - Der Pharma- und
Laborzulieferer Sartorius <SATG.DE> sieht nach einer
Prognosesenkung zum Halbjahr Anzeichen der Besserung. In den
ersten neun Monaten sei der Umsatz um 2,8 Prozent auf 2,47
Milliarden Euro gesunken, teilte der Göttinger Dax-Konzern am
Donnerstag mit. Nach sechs Monaten war das Umsatzminus mit mehr
als drei Prozent noch ausgeprägter gewesen. Das operative
Ergebnis (Ebitda) ging im aktuellen Berichtszeitraum um 6,4
Prozent auf 686 Millionen Euro zurück. Der Auftragseingang stieg
aber deutlich um 5,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. "Nach der
pandemiebedingt sehr volatilen Entwicklung hat sich die
Geschäftslage stabilisiert, und wir sind auf Kurs, unsere
Gesamtjahresprognose zu erreichen", erklärte Vorstandschef
Joachim Kreuzburg. Die Aktien des Pharma- und Laborzulieferers
gewinnen in der Spitze mehr als 18 Prozent auf rund 271 Euro und
sind damit stärkster Dax <.GDAXI>-Wert.

Sartorius hatte in der Corona-Pandemie von einer hohen Nachfrage nach seinen Produkten profitiert, die bei der Herstellung von Covid-Impfstoffen und -Medikamenten eingesetzt wurden, und so zeitweilig Wachstumsraten von rund 50 Prozent erzielt. Im vergangenen Jahr fand diese Sonderkonjunktur aber ein jähes Ende. Seitdem kämpft das Unternehmen mit der Bestell-Zurückhaltung der Kunden, die ihre großen Vorräte an Materialien abbauten. "Die meisten Kunden haben den Abbau ihres Lagerbestands weitgehend abgeschlossen und entsprechend steigt die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien", erläuterte Kreuzburg.

In China kämpft Sartorius dagegen noch mit einer andauernden Marktschwäche. Das wirke sich unter anderem auf die Laborsparte aus, sagte der Konzernchef in der nachfolgenden Pressekonferenz. "Insofern hinterlässt das hier auch etwas deutlichere Spuren." Die Kunden in der Volksrepublik hielten sich noch zurück und beobachteten genau, wie das Stimulierungsprogramm der chinesischen Regierung aussehe und welche Möglichkeiten sich daraus ergäben. Bisher hätten die Maßnahmen keine deutlichen Spuren hinterlassen oder sich in konkreten Aufträgen widergespiegelt.

Deutlich zuversichtlicher zeigte sich Kreuzberg mit
Blick auf den nordamerikanischen Markt. "Der amerikanische Markt
ist undbleibt in unserer Branche der wichtigste und auch einer
mit sehr guten Zukunftsaussichten." Auch in den USA gebe es
umfangreiche Stimulierungsprogramme vor allem im Bereich Life
Sciences und dem biopharmazeutischen Sektor. Diese seien noch
nicht deutlich spürbar, was nur eine temporäre Anpassungsfrage
sei. "Wir werden in den USA wieder sehr deutliches Wachstum
sehen."

Nach der zum Halbjahr gesenkten Prognose geht Sartorius für 2024 von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus, mit einer Bandbreite einer niedrig einstelligen negativen bis niedrig einstelligen positiven Entwicklung. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll sich auf 27 bis 29 Prozent belaufen. Nach neun Monaten lag diese bei 27,7 Prozent.

Bei Anlegern sorgten die Zahlen und die Prognosebestätigung für Erleichterung. "Die Bestätigung der Prognose reicht im Moment schon, um die Aktie zu puschen", sagte ein Börsianer. Die Talsohle scheine durchschritten zu sein. Nach Ansicht des Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von RoboMarkets beruhigte die Tatsache, dass nach der Prognosesenkung im Juli nicht noch einmal der Rotstift bei den Erwartungen angelegt wurde.

(Bericht von Sabine Wollrab und Philipp Krach, Mitarbeit Ralf Banser, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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