Paris, 17. Okt (Reuters) - Die französische Tochter des Zementkonzerns Holcim <HOLN.S>, Lafarge, muss sich unter dem Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien und des Bruchs von EU-Sanktionen in Frankreich vor Gericht verantworten. Untersuchungsrichter in Paris hätten eine entsprechende Entscheidung gefällt, teilten die französische Anti-Terrorismus-Staatsanwaltschaft und einer der Kläger am Donnerstag mit. Lafarge erklärte, die Firma nehme die Entscheidung zur Kenntnis.
Lafarge hatte eingeräumt, dass die syrische Tochter nach Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 bewaffnete Gruppen für den Schutz der Mitarbeiter des Werks bezahlt hatte. 2022 bekannte sich Lafarge in diesem Zusammenhang vor einem US-Gericht der Unterstützung der Extremisten-Organisation Islamischer Staat schuldig. Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit hatte Lafarge allerdings stets zurückgewiesen. Bei dem Vorwurf des Sanktionsbruchs geht es um mutmaßliche Zahlungen an die militanten Islamisten des Islamischen Staat und Al-Nusra, die unter ein Embargo der EU fallen.
(Bericht von Dominique Patton, Sudip Kar-Gupta und John Revill, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)