Berlin, 13. Nov (Reuters) - Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) empfiehlt für die Tarifverhandlungen bei Gastgewerbe&Co Lohnforderungen von fünf bis sieben Prozent. Für alle NGG-Branchen sollen von den Tarifkommissionen Laufzeiten der Tarifverträge von zwölf Monaten gefordert werden und alle tariflichen Einstiegslöhne sollen bei mindestens 14,50 Euro pro Stunde liegen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch nach einem Beschluss mitteilte. Dies empfehle man für die kommenden Gespräche in Lebensmittelindustrie und -handwerk, in der Brau- und sonstigen Getränkewirtschaft, in Backindustrie und -handwerk und dem Hotel- und Gastgewerbe.
Ein Viertel aller Beschäftigten in diesen Branchen sei über 55 Jahre alt. "Der Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte wird mit dem vollständigen Renteneintritt der Boomer-Generation nur noch härter", sagte Freddy Adjan, der stellvertretende NGG-Vorsitzende. "Unternehmen, die das verstehen und jetzt schon gemeinsam mit uns daran arbeiten, attraktive Arbeitsplätze zu gestalten, werden klar im Vorteil sein."
Die Ausbildungsvergütungen sollen laut NGG 2025 um 100 Euro je Ausbildungsjahr steigen. Besonders wichtig sei die Jobsicherheit für junge Menschen, betonte Adjan. "Wir fordern die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf nach der Ausbildung." Der Wettbewerb um Auszubildende sei in vielen NGG-Branchen schon heute hart.
Die Lebensmittelindustrie ist nach NGG-Angaben mit mehr als 600.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland. Im Gastgewerbe arbeiten demnach rund zwei Millionen Menschen.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)