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01.07.2024 /10:23:44
MÄRKTE-Rally bei französischen Aktien - Banken im Höhenflug

London/Paris, 01. Jul (Reuters) - Nach der ersten Wahlrunde in Frankreich haben Anleger an der Pariser Börse in den Rally-Modus geschaltet. Der französische Leitindex CAC 40 <.FCHI> zog am Montag um bis zu 2,8 Prozent an und war damit größter Gewinner in Europa. Anleger griffen vor allem bei Bankaktien zu. Dagegen sank die Nachfrage nach Premium-Anleihen des Landes. "Das Ergebnis ist wahrscheinlich besser als befürchtet, aber nicht so gut wie der Stand vor den Wahlen vor drei Wochen", sagte Mohit Kumar, Chefökonom von Jefferies. "Es könnte sein, dass uns in den nächsten Jahren eine politische Lähmung in Frankreich bevorsteht und der Reformprozess ins Stocken gerät." Ängste vor einem "Frexit" oder einem Auseinanderbrechen der Eurozone seien aber unbegründet.

Die Aktien der drei größten Kreditgeber des Landes, BNP Paribas <BNPP.PA>, Credit Agricole <CAGR.PA> und Societe Generale <SOGN.PA> kletterten zwischen rund fünf und sieben Prozent nach oben. Die Kurse französischer Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit <FR10YT=RR> stiegen leicht an und drückten die Rendite um etwa zwei Basispunkte auf 3,272 Prozent. Dagegen fiel die Nachfrage nach zehnjährigen Bundesanleihen <DE10YT=RR>, die als sicherer Hafen angesehen werden.

Dies trug dazu bei, die Lücke zwischen französischen und deutschen zehnjährigen Schuldtiteln zu verringern. Der Aufschlag <DE10FR10=RR> schmolz um sieben auf 73,4 Basispunkte, blieb damit aber in Sichtweite des 12-Jahreshochs der letzten Woche von über 82 Basispunkten.

Ein Parlament ohne klare Mehrheit bleibe das wahrscheinlichste Ergebnis, sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg. "Das Extremrisikoszenario, dass die Vereinigte Linke die Macht übernehmen und ihre kostspielige Agenda umsetzen könnte, scheint weiter in den Hintergrund gerückt zu sein." Der rechte Rassemblement National (RN) ist aus der ersten Runde der Parlamentswahl laut dem offiziellen Endergebnis mit 33 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen. Auf Platz zwei landete das Linksbündnis mit 28 Prozent. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron, der selbst nicht zur Wahl stand, kam bei der Abstimmung am Sonntag auf 20 Prozent.

(Bericht von Amanda Cooper, geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von . Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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