Berlin, 16. Okt (Reuters) - Deutschland droht nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) keine größere neue Arzneimittelknappheit. "Wir rechnen in diesem Winter nicht mit Lieferengpässen größeren Ausmaßes", sagte Lauterbach am Mittwoch in Berlin im Bundestag. In der Vergangenheit seien Lieferengpässe darauf zurückzuführen gewesen, dass man bei Einkäufen automatisch den billigsten Anbieter von Medikamenten gewählt habe. Es habe aber keine Auflagen für Lagerhaltungen gegeben. "Jetzt haben wir das System umgestellt, so dass jeder, der den Vertrag bekommt, für sechs Monate Lagerhaltung nachweisen muss", sagte Lauterbach. Typische Lieferengpässe dauerten zwei oder drei Monate, könnten also durch die Lagerhaltung vermieden werden.
Lauterbach räumte ein, dass es Lieferengpässe bei Kochsalzlösungen gegeben habe. Diese gingen im Wesentlichen darauf zurück, dass in den USA ein großes Werk durch den Hurrikan Helene zerstört worden sei. Man habe aber in Gesprächen mit anderen Anbietern dafür gesorgt, die Versorgung in Deutschland sicherzustellen. "Und das ist auch über die nächsten Wochen so zu erwarten", sagte der Gesundheitsminister.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)