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04.06.2024 /22:40:27
FOKUS 5-Wieder aufkeimende Hoffnung auf Zinssenkung stützt Wall Street

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Zahl der offenen Stellen geringer als erwartet

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Entscheid der Opec+ drückt Ölpreis

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Börsenaufsicht untersucht jüngste GameStop-Kursausschläge
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt/Berlin, 04. Jun (Reuters) - Unerwartet
schwache Daten vom Arbeitsmarkt haben Hoffnungen der Anleger auf
US-Zinssenkungen wieder aufleben lassen und dem Aktienmarkt zu
leichten Zuwächsen verholfen. Der Index Dow Jones der
Standardwerte schloss am Dienstag 0,4 Prozent fester bei
38.711 Punkten. Der technologielastige Nasdaq <.IXIC> rückte 0,2
Prozent vor auf 16.857 Zähler, ebenso der breit gefasste S&P
500 <.SPX>, der den Handel mit 5291 Stellen beendete.

Die Nachfrage nach Personal in den USA hat zuletzt spürbar nachgelassen. Die Zahl der offenen Stellen sank Ende April auf 8,059 Millionen. Von Reuters befragte Experten hatten mit 8,355 Millionen gerechnet. Der Vormonatswert wurde zugleich auf 8,355 Millionen von ursprünglich gemeldeten 8,488 Millionen revidiert. Die Zahl ist damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gesunken, was auf eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt hindeutet, was wiederum eine Zinssenkung in diesem Jahr befördern würde.

Am Freitag steht der US-Arbeitsmarktbericht für Mai an. Dabei rechnen Ökonomen mit einem Stellenzuwachs von 185.000 außerhalb der Landwirtschaft, nach 175.000 im April. Die US-Zentralbank Federal Reserve will mit einer straffen geldpolitischen Linie den Preisauftrieb dämpfen und den Arbeitsmarkt abkühlen. Angesichts der zähen Inflation rechnen viele Beobachter damit, dass die Fed die Zinswende auf die lange Bank schiebt und erst im Herbst den ersten Schritt nach unten wagen wird - wenn der Preisauftrieb nachhaltig nachgelassen hat.

OPEC+-ENTSCHEID SETZT ROHÖL ZU

Kopfzerbrechen bereitete Investoren auch der Rückgang des Ölpreises, ein weiterer Indikator für eine wirtschaftliche Schwächephase. Die US-Sorte WTI <CLc1> verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 73,37 Dollar je Barrel (159 Liter). Als einen Grund hierfür nannten Börsianer den jüngsten Entscheid der Opec+ zu den Förderquoten. Zwar einigte sich die Gruppe, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells Opec weitere Förderländer wie Russland gehören, auf eine Verlängerung der bisherigen Produktionsbeschränkungen. Allerdings öffneten sie die Tür für eine Reduzierung der bisherigen, freiwilligen zusätzlichen Drosselung durch einzelne Mitglieder. Im Sog der fallenden Energiepreise gaben die Aktien von Ölkonzernen wie Exxon <XOM.N> oder Chevron <CVX.N> bis zu 1,5 Prozent nach.

GAMESTOP-SAGA GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE

Bei den Aktienwerten stand erneut GameStop <GME.N> im Rampenlicht. Die Titel des Videospiele-Händlers fielen um 5,4 Prozent und gaben damit einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Den Kurssprung vom Montag hatte der im Internet unter dem Pseudonym "Roaring Kitty" bekannte Investor Keith Gill ausgelöst, indem er auf der Online-Plattform Reddit <RDDT.N> seine 116 Millionen Dollar schwere Wette auf GameStop-Kursgewinne öffentlich machte. Inzwischen untersucht die Börsenaufsicht des US-Bundesstaates Massachusetts den Vorfall.

Unter Druck gerieten auch die Papiere von Bath & Body Works <BBWI.N>, die um 12,8 Prozent einbrachen. Wegen einer schwächelnden Nachfrage hatte der Kosmetik-Hersteller Gesamtjahresziele unter Markterwartungen bekanntgegeben.

(Bericht von Hakan Ersen und Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)



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