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06.06.2024 /19:11:12
FOKUS 4-Nvidia treibt Wall Street zu erneuten Kursrekorden

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Nvidia - Erst Rekordhoch, dann Gewinnmitnahmen

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Anleger fiebern US-Beschäftigtendaten entgegen

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Preise für Öl und Kupfer ziehen wieder an
 
(Neu: Rohstoffe)
Frankfurt/New York, 06. Jun (Reuters) - Gestützt auf
anhaltende Kursgewinne des Schwergewichts Nvidia <NVDA.O> sind
die US-Börsen am Donnerstag erneut auf Rekordhochs geklettert.
Einsetzende Gewinnmitnahmen bei dem Chip-Konzern und
überraschend schwache US-Jobdaten bremsten den Anstieg
allerdings.

Der Technologie-Index Nasdaq <.IXIC> und der breit gefasste S&P 500 <.SPX> stiegen zunächst um jeweils ein knappes halbes Prozent und erreichten mit 17.235,73 beziehungsweise 5362,35 Punkten neue Bestmarken. Sie gaben diese Gewinne aber rasch wieder ab und notierten zuletzt etwa 0,3 Prozent tiefer bei 17.144 beziehungsweise 5343 Stellen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hielt sich knapp im Plus bei 38.829 Zählern.

Nvidia-Titel gewannen im frühen Handel zwei Prozent und markierten mit 1248,80 Dollar den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch, bevor sie um 2,8 Prozent auf 1190 Dollar fielen. Damit sank der Börsenwert des Weltmarktführers für Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) wieder unter die Marke von drei Billionen Dollar, die er am Mittwoch erstmals übersprungen hatte.

Die drei größten US-Börsenwerte Microsoft <MSFT.O>, Apple und Nvidia <NVDA.O> stünden inzwischen für 20 Prozent der Marktkapitalisierung sämtlicher im S&P 500 notierten Firmen, rechnete Neil Wilson, Chef-Analyst des Brokerhauses Finalto, vor. Knapp die Hälfte des Kursgewinns dieses Index seit Jahresbeginn gehe allein auf das Konto von Nvidia. "Das ist etwas furchteinflößend." Größere Kursrücksetzer dieser Unternehmen könnten den gesamten Markt in die Tiefe reißen.



NACH DEN JOBDATEN IST VOR DEN JOBDATEN

Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche stärker als erwartet. Damit reihten sie sich in die Serie gemischter Konjunkturdaten aus den vergangenen Tagen ein. Daher richteten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die am Freitag anstehenden Beschäftigtenzahlen als Hinweisgeber für den Zeitpunkt einer möglichen Zinssenkung der US-Notenbank Fed.

Experten rechnen für Mai mit dem Aufbau von 185.000 Jobs außerhalb der US-Landwirtschaft. Ideal wäre ein Wert zwischen 100.000 und 150.000, sagte Anlagestratege Ben Bennett von der Vermögensverwaltung des Versicherers Legal & General. Dies würde Hoffnungen auf eine nahende US-Zinssenkung aufrecht erhalten. Ein deutlich höherer Anstieg würde ihnen dagegen einen Dämpfer verpassen. Niedrigere Zahlen oder ein Jobabbau würden die Furcht vor einer "harten Landung" der weltgrößten Volkswirtschaft schüren.

PREISE FÜR ÖL UND KUPFER ZIEHEN WIEDER AN

Am Rohstoffmarkt deckten sich nach dem jüngsten Ausverkauf weitere Anleger mit Erdöl ein. Die US-Sorte WTI <CLc1> verteuerte sich um zwei Prozent auf 75,52 Dollar je Barrel (159 Liter). Der vorangegangene Preisrutsch sei eine Überreaktion gewesen, sagte Analyst Amarpreet Singh von der Barclays Bank. "Die Nachfrage hat sich zuletzt zwar abgeschwächt, ist aber nicht zusammengebrochen."

Kupfer verteuerte sich um gut zwei Prozent auf 10.137 Dollar je Tonne. Einige Investoren hätten offenbar den jüngsten Rutsch unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Dollar zum Wiedereinstieg genutzt, erläuterte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. "Die China-Nachfrage ist aber immer noch schwach. Diese muss sich erst verbessern, bevor wir eine Wiederaufnahme der Kursrally erwarten können."

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Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe und Entlassungenhttps://reut.rs/4aWoodb
Kursentwicklung ausgewählter US-Technologiekonzernehttps://reut.rs/3x4xyXi

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(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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