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07.06.2024 /15:58:44
FOKUS 2-Starke US-Jobdaten trüben Stimmung der Anleger ein

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Dollar und Anleiherenditen auf Aufwärtskurs



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Nachfragesorgen drücken Kupferpreis



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Sensor-Hersteller Exosens bei Börsendebüt mit Kurssprung





(Neu: Aktualisierte Kurse, US-Daten, Wall Street, Dollar, US-Anleihen, Vonovia, LEG Immobilien)

Frankfurt, 07. Jun (Reuters) - Überraschend starke
US-Beschäftigtenzahlen haben die Stimmung am Aktienmarkt
gedrückt. Der Dax <.GDAXI> und der EuroStoxx50 <.STOXX50E>
verharrten am Freitagnachmittag mit 18.505 und 5044 Punkten
knapp ein und ein halbes Prozent im Minus. Auch die wichtigsten
US-Indizes <.SPX> <.IXIC> eröffneten schwächer.

Im Mai kamen in den USA 272.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 185.000 gerechnet, nach revidiert 165.000 (zuvor: 175.000) im April. Dies schürte Sorgen, dass die US-Notenbank Fed die ersehnte Zinswende später als erwartet einleitet. Die Währungshüter halten derzeit die Geldpolitik straff, um die Inflation zu drücken. Zugleich will sie den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. "Alles in allem sind die Job-Aussichten weniger günstig als noch vor einem Jahr", sagte Bastian Hepperle, Ökonom von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. "Die Beschäftigungsdynamik sollte deshalb nachlassen und der Lohndruck abnehmen. Doch das dauert alles viel länger als gedacht." Einer Faustregel zufolge ist bereits ein Zuwachs von rund 100.000 Jobs pro Monat völlig ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit Stellen zu versorgen.

KUPFERPREIS GIBT WIEDER NACH - ROHÖL STABIL

Der Dollar-Index <.DXY> rückte nach der Veröffentlichung um ein halbes Prozent auf 104,67 Punkte vor und stand damit so hoch wie seit einer Woche nicht mehr. Zuvor war er mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Der Euro <EUR=> verlor im Gegenzug 0,6 Prozent auf 1,08 Dollar. Aus den Depots flogen auch die Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,422 Prozent von 4,289 Prozent. Die Bundesanleihen mit der gleichen Laufzeit <DE10YT=RR> rentierten mit 2,621 Prozent nach zuvor 2,568 Prozent.

Am Kupfermarkt beherrschte die Furcht vor einer schwächeren Nachfrage des Top-Abnehmers China die Stimmung. Grund hierfür waren gemischte Konjunkturdaten aus der Volksrepublik. Die Importe wuchsen im Mai deutlich geringer als die Exporte. Gleichzeitig stiegen die chinesischen Lagerbestände. Kupfer verbilligte sich daher um drei Prozent auf 9841 Dollar je Tonne.

Bei der Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee bremsten ermutigende Aussagen einiger Exportländer den Kursverfall, sagte Analyst Yeap Jun Rong vom Brokerhaus IG. Diese hatten angedeutet, bei einem Preisrutsch ihre freiwillige zusätzliche Drosselung der Fördermengen beizubehalten oder wieder zu verschärfen. Der Preis für Brent lag leicht im Plus bei 80,03 Dollar je Barrel (159 Liter).

SPARTENVERKAUF SCHIEBT PNE AN - STARKES DEBÜT FÜR EXOSENS

Bei den deutschen Unternehmen drückte ein negativer Analystenkommentar die Aktien von Vonovia <VNAn.DE> ans Dax <.GDAXI>-Ende. Sie verloren sechs Prozent. Die Experten der Bank Morgan Stanley hatten die Titel der Immobilienfirma auf "Underweight" von "Equal-Weight" heruntergestuft.

Auch Anleger bei LEG Immobilien <LEGn.DE> zogen sich wegen einer Herabstufung zurück. Die Aktien der Firma fielen um knapp vier Prozent und sind Schlusslicht im MDax <.MDAXI>. Die Analysten der Bank Morgan Stanley hatten die Papiere auf "Equal-Weight" von "Overweight" gesetzt.

In Paris sorgte der Börsengang von Exosens <EXENS.PA> für Furore. Die Aktien des Anbieters von Sensoren für Nachtsicht-Geräte sowie UV- und Infrarot-Kameras stiegen bei ihrem Debüt auf bis zu 24,95 Euro. Damit lagen sie knapp 25 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 20 Euro.

Abwärts ging es dagegen für die Titel von C&C. Die in London notierten Titel der irischen Brauerei verloren bis zu 13,5 Prozent, nachdem Firmenchef Patrick McMahon zurückgetreten war. Der Grund hierfür sind den Angaben zufolge Unregelmäßigkeiten in der Bilanz aus der Zeit, als McMahon Finanzchef des Unternehmens war.

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Leitzinsen ausgewählter Notenbankenhttps://reut.rs/4aKTvsk

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(Bericht von Zuzanna Szymanska und Hakan Ersen, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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