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07.06.2024 /18:45:32
FOKUS 3-Börsen nach US-Jobdaten uneinheitlich

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Anzahl neuer Jobs in den USA über Erwartungen

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Arbeitslosenquote überraschend hoch

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Nachfragesorgen drücken Kupferpreis

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Sensor-Hersteller Exosens bei Börsendebüt mit Kurssprung
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 07. Jun (Reuters) - Starke
US-Beschäftigtenzahlen haben die Anleger an den europäischen
Börsen enttäuscht. Der Dax <.GDAXI> notierte zum Handelsschluss
am Freitag ein halbes Prozent schwächer bei 18.557,27 Punkten.
Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> gab 0,3 Prozent auf 5051,31 Zähler
nach. Die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC> drehten
dagegen leicht ins Plus, nachdem sie tiefer eröffnet hatten.

Die Investoren versuchten, die Daten mit Blick auf den möglichen Zeitpunkt der Zinswende der US-Notenbank Fed zu interpretieren. Die Währungshüter halten derzeit die Geldpolitik straff, um die Inflation zu drücken und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Im Mai kamen in den USA 272.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 185.000 gerechnet, nach revidiert 165.000 (zuvor: 175.000) im April. Die Arbeitslosenquote stieg allerdings auf vier Prozent, was über der durchschnittlichen Analystenprognose von 3,9 Prozent lag. "Die Tatsache, dass die Zahlen so unterschiedlich ausfallen, macht es für die Anleger und sogar für die Zentralbanker sehr schwer, genau zu verstehen, was passiert", erläuterte Brian Nick, Stratege beim Finanzdienstleister The Macro Institute.

KUPFERPREIS GIBT WIEDER NACH - ROHÖL STABIL

Der Dollar-Index <.DXY> rückte nach der Veröffentlichung um knapp ein Prozent auf 104,89 Punkte vor und stand damit so hoch wie seit gut einer Woche nicht mehr. Zuvor war er mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Der Euro <EUR=> verlor im Gegenzug genauso viel Prozent auf 1,08 Dollar. Aus den Depots flogen auch die Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,416 Prozent von 4,289 Prozent. Die Bundesanleihen mit der gleichen Laufzeit <DE10YT=RR> rentierten mit 2,615 Prozent nach zuvor 2,568 Prozent.

Am Kupfermarkt beherrschte die Furcht vor einer schwächeren Nachfrage des Top-Abnehmers China die Stimmung. Grund hierfür waren gemischte Konjunkturdaten aus der Volksrepublik. Die Importe wuchsen im Mai deutlich geringer als die Exporte. Gleichzeitig stiegen die chinesischen Lagerbestände. Kupfer verbilligte sich daher um 3,7 Prozent auf 9771 Dollar je Tonne.

Bei der Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee bremsten ermutigende Aussagen einiger Exportländer den Kursverfall, sagte Analyst Yeap Jun Rong vom Brokerhaus IG. Diese hatten angedeutet, bei einem Preisrutsch ihre freiwillige zusätzliche Drosselung der Fördermengen beizubehalten oder wieder zu verschärfen. Der Preis für Brent lag leicht im Minus bei 79,66 Dollar je Fass (159 Liter).

SPARTENVERKAUF SCHIEBT PNE AN - STARKES DEBÜT FÜR EXOSENS

Bei den deutschen Unternehmen drückte ein negativer Analystenkommentar die Aktien von Vonovia <VNAn.DE> ans Dax <.GDAXI>-Ende. Sie verloren 7,2 Prozent. Die Experten der Bank Morgan Stanley hatten die Titel der Immobilienfirma auf "Underweight" von "Equal-Weight" heruntergestuft.

Auch Anleger bei LEG Immobilien <LEGn.DE> zogen sich wegen einer Herabstufung zurück. Die Aktien der Firma fielen um fünf Prozent. Die Analysten der Bank Morgan Stanley hatten die Papiere auf "Equal-Weight" von "Overweight" gesetzt.

In Paris sorgte der Börsengang von Exosens <EXENS.PA> für Furore. Die Aktien des Anbieters von Sensoren für Nachtsicht-Geräte sowie UV- und Infrarot-Kameras stiegen bei ihrem Debüt auf bis zu 24,95 Euro. Aus dem Handel gingen sie mit 22,50 Euro. Damit lagen sie 12,5 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 20 Euro.

Abwärts ging es dagegen für die Titel von C&C. Die in London notierten Titel der irischen Brauerei verloren 7,6 Prozent, nachdem Firmenchef Patrick McMahon zurückgetreten war. Der Grund hierfür sind den Angaben zufolge Unregelmäßigkeiten in der Bilanz aus der Zeit, als McMahon Finanzchef des Unternehmens war.

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Leitzinsen ausgewählter Notenbankenhttps://reut.rs/4aKTvsk

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(Bericht von Zuzanna Szymanska und Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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