Peking, 13. Mai (Reuters) - Volkswagen <VOWG.DE> erhält trotz Lieferbeschränkungen der Regierung in Peking Magnete mit Seltenen Erden aus China. "Wir bleiben in engem Kontakt mit unseren Lieferanten und haben Anzeichen dafür, dass eine begrenzte Zahl der Magnet-Zulieferer Exportlizenzen erhalten hat", teilte das Unternehmen auf eine Reuters-Anfrage mit. Aus Branchenkreisen hieß es, mindestens vier Unternehmen hätten eine Freigabe für die Ausfuhr der Materialien bekommen, die unter anderem für die Motoren von Elektroautos benötigt wird.
Drei Insidern zufolge handelt es sich unter anderem um Baotou Tianhe Magnetics. Das Unternehmen habe die Erlaubnis für die Belieferung von Volkswagen Ende April erhalten. Einer der Insider sagte, der Autobauer habe sich mit der Bitte um Hilfe an die Regierung in Peking gewandt. Zudem hätten Zhongke Sanhuan, Baotou INST Magnetic und Earth-Panda Advanced Magnetic Mineral je mindestens eine Lizenz bekommen, hieß es weiter. Die Firmen und das chinesische Handelsministerium antworteten zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.
Die Regierung in Peking hatte als Reaktion auf die Zölle von US-Präsident Donald Trump im April die Ausfuhr von Seltenen Erden unter Genehmigungsvorbehalt gestellt. China ist weltweit führend bei den Materialien, die für den Bau von bestimmten Elektromotoren benötigt, aber auch in vielen anderen Branchen eingesetzt werden. Viele Unternehmen sind deswegen von ihren chinesischen Lieferanten abhängig. Branchenkreisen zufolge dürfte es nach dem jüngsten Entgegenkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China auch für US-Unternehmen leichter werden, Lieferungen aus China zu erhalten.
(Bericht von Büro Peking und Chris Steitz, geschrieben von Christina Amann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)