- von Andreas Rinke |
Berlin, 22. Okt (Reuters) - Der finnische Präsident |
Alexander Stubb sieht Berichte über die Hilfe Nordkoreas für |
Russland im Ukraine-Krieg als Zeichen für eine Schwäche Moskaus. |
"Ich denke, wir sehen, wie verzweifelt Russland ist", sagte |
Stubb am Dienstag im Reuters-TV-Interview in Berlin. Wenn man |
irgendjemandem in der Welt die Frage stellen würde, ob er |
nordkoreanische Soldaten an seiner Seite haben wolle, wäre die |
Antwort wahrscheinlich überall "Nein". "Deshalb sehen wir einen |
Akt der Verzweiflung von Russland, das nicht viele Verbündete in |
der Welt hat." Das Land brauche iranische Waffen und |
nordkoreanische Soldaten. "Wie viel schlimmer kann es werden?", |
fragte Stubb. |
Trotzdem warnte der finnische Präsident bei seinem Besuch in Berlin vor einer potenziellen Eskalation der Situation. Die Verbündeten der Ukraine sollten über eine Antwort nachdenken, ohne dies jedoch öffentlich zu tun.
Stubb kündigte an, dass er das Thema auch auf seiner bevorstehenden China-Reise ansprechen werde. "Nordkorea wird Teil der Gespräche sein", sagte der finnische Präsident. "Wenn zwei Präsidenten sich treffen und die Beziehung gut ist und man offene diplomatische Gespräche führen kann, kann es keine Tabus geben", fügte er hinzu. Er werde in Peking aber auch betonen, dass es keinen Frieden über die Köpfe der Ukraine hinweg geben kann. Zweitens sollte China Russland in keiner Weise bei dem Krieg unterstützen, vor allem nicht mit Dual-Use-Gütern, die auch für Waffen verwendet werden können. Drittens wolle er klar machen, dass eine Hilfe Chinas für Russland auch die EU-China-Beziehungen beeinflussen werde.
(Bericht von Andreas Rinke Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)