München, 10. Jan (Reuters) - Der Kölner Außenwerber Ströer <SAXG.DE> erwägt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge einen Verkauf seines Kerngeschäfts mit Plakat- und anderen Werbeflächen. Die Sparte Ströer Out-of-home Media habe das Interesse von Finanzinvestoren wie KKR <KKR.N> und Hellman & Friedman (H&F) auf sich gezogen, berichtete die Agentur am Freitag unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut seien. Den Großaktionären von Ströer schwebe ein Verkaufserlös von rund vier Milliarden Euro für die Sparte vor, die klarer Marktführer in Deutschland ist. An den Preisvorstellungen und an der schwachen deutschen Konjunktur könne ein Verkauf aber auch noch scheitern, hieß es in dem Bericht. Ströer wollte sich zunächst nicht dazu äußern.
Die im Nebenwerteindex MDax <.MDAXI> gelistete Ströer wurde vor dem Bericht an der Börse mit gut 2,5 Milliarden Euro bewertet. Die Aussicht auf einen Verkauf von Ströer Out-of-Home trieb die Aktie am Freitag um gut 14 Prozent auf 52,50 Euro nach oben. Damit liegt sie aber immer noch um 23 Prozent unter ihrem Zwölf-Monats-Hoch von 67,65 Euro. Die größten Ströer-Aktionäre sind Vorstandschef und Mitgründer Udo Müller (23,95 Prozent) und der Sohn des zweiten Firmengründers, Dirk Ströer (19,98 Prozent), gefolgt vom aktivistischen Investor ValueAct Capital Management (15,2 Prozent).
Mit einem Umsatz von 661 Millionen Euro stand Ströer Out-of-Home in den ersten neun Monaten 2024 für weniger als die Hälfte des Konzernumsatzes, mit einem Ebitda von 306 Millionen Euro aber für fast drei Viertel des operativen Ergebnisses.
(Bericht von Alexander Hübner und Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)