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Insider: Allianz könnte auch Kontrolle abgeben |
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Insider: "Es geht um Wachstum" |
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Banker: Amundi und DWS wären logische Partner |
(neu: weitere Details) |
München/London, 24. Okt (Reuters) - Die Allianz <ALVG.DE> |
hält Insidern zufolge Ausschau nach einem Partner für ihren |
europäischen Vermögensverwalter Allianz Global Investors. Dabei |
sei eine Übernahme ebenso möglich wie ein Teil-Verkauf der |
Sparte, sagten vier mit den Überlegungen vertraute Personen der |
Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, der Frankfurter |
AllianzGI mehr Schlagkraft zu geben. "Es geht um Wachstum", |
sagte einer der Insider. Die Frankfurter AllianzGI steht in der |
Asset-Management-Sparte des Münchner Versicherers derzeit im |
Schatten des US-Vermögensverwaltungsriesen Pimco. Allianz-Chef |
Oliver Bäte wäre auch bereit, die Kontrolle über AllianzGI |
abzugeben, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein |
Allianz-Sprecher wollte sich am Donnerstag nicht zu den |
Informationen äußern. |
AllianzGI verwaltete Ende Juni 555 Milliarden Euro, davon 389 Milliarden Euro für Dritte. Der Rest kommt von den Lebens- und Sachversicherungs-Töchtern der Allianz. Zum Vergleich: Die auf Anleihefonds spezialisierte Pimco kommt auf 1,4 Billionen Euro verwaltetes Vermögen für Dritte. Beide zusammen verwalten für Allianz-Einheiten darüber hinaus weitere gut 500 Milliarden Euro. Investmentbanker taxieren den Wert von AllianzGI auf rund vier Milliarden Euro. Pimco sei nicht Teil der Überlegungen, betonten die Insider.
Die Asset-Management-Branche in Europa steht vor einer Konsolidierung: Im Juni hatte die französische Großbank BNP Paribas <BNPP.PA> die 5,1 Milliarden Euro schwere Übernahme der Vermögensverwaltungs-Tochter des Versicherers AXA <AXAF.PA> vereinbart. Logische Fusionskandidaten für AllianzGI wären die Deutsche-Bank-Tochter DWS <DWSG.DE> und die französische Amundi <AMUN.PA>, die auch schon um AXA Investments gebuhlt habe, sagten Investmentbanker. Doch die Deutsche Bank <DBKGn.DE> wolle die Kontrolle über die DWS nicht abgeben. Die DWS und Amundi wollten sich nicht dazu äußern.
Allianz-Chef Bäte hat dem Versicherungskonzern Wachstum | |
auf die Fahnen geschrieben. Das gilt für das Kerngeschäft mit | |
Sach- und Lebensversicherungen ebenso wie für die | |
Vermögensverwaltung. Er hat sich zum Ziel gesetzt, in allen | |
Märkten zu den größten Anbietern zu gehören. In Singapur muss | |
die Allianz allerdings derzeit wegen politischer Widerstände um | |
die 1,5 Milliarden Euro schwere Übernahme der Income Insurance | |
bangen, die sie in Asien einen großen Schritt voranbringen | |
würde. In Indien steht sie vor dem Wechsel ihres | |
Joint-Venture-Partners, nachdem Bajaj Finserv | ihr |
keine weiteren Anteile überlassen will. |
(Bericht von Amy-Jo Crowley, Alexander Hübner, Andres Gonzalez und Anousha Sakoui Redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)