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24.10.2024 /17:36:24
FOKUS 1-Insider: Allianz hält Ausschau nach Partner für AllianzGI

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Insider: Allianz könnte auch Kontrolle abgeben

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Insider: "Es geht um Wachstum"

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Banker: Amundi und DWS wären logische Partner
 
(neu: weitere Details)
München/London, 24. Okt (Reuters) - Die Allianz <ALVG.DE>
hält Insidern zufolge Ausschau nach einem Partner für ihren
europäischen Vermögensverwalter Allianz Global Investors. Dabei
sei eine Übernahme ebenso möglich wie ein Teil-Verkauf der
Sparte, sagten vier mit den Überlegungen vertraute Personen der
Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, der Frankfurter
AllianzGI mehr Schlagkraft zu geben. "Es geht um Wachstum",
sagte einer der Insider. Die Frankfurter AllianzGI steht in der
Asset-Management-Sparte des Münchner Versicherers derzeit im
Schatten des US-Vermögensverwaltungsriesen Pimco. Allianz-Chef
Oliver Bäte wäre auch bereit, die Kontrolle über AllianzGI
abzugeben, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ein
Allianz-Sprecher wollte sich am Donnerstag nicht zu den
Informationen äußern.

AllianzGI verwaltete Ende Juni 555 Milliarden Euro, davon 389 Milliarden Euro für Dritte. Der Rest kommt von den Lebens- und Sachversicherungs-Töchtern der Allianz. Zum Vergleich: Die auf Anleihefonds spezialisierte Pimco kommt auf 1,4 Billionen Euro verwaltetes Vermögen für Dritte. Beide zusammen verwalten für Allianz-Einheiten darüber hinaus weitere gut 500 Milliarden Euro. Investmentbanker taxieren den Wert von AllianzGI auf rund vier Milliarden Euro. Pimco sei nicht Teil der Überlegungen, betonten die Insider.

Die Asset-Management-Branche in Europa steht vor einer Konsolidierung: Im Juni hatte die französische Großbank BNP Paribas <BNPP.PA> die 5,1 Milliarden Euro schwere Übernahme der Vermögensverwaltungs-Tochter des Versicherers AXA <AXAF.PA> vereinbart. Logische Fusionskandidaten für AllianzGI wären die Deutsche-Bank-Tochter DWS <DWSG.DE> und die französische Amundi <AMUN.PA>, die auch schon um AXA Investments gebuhlt habe, sagten Investmentbanker. Doch die Deutsche Bank <DBKGn.DE> wolle die Kontrolle über die DWS nicht abgeben. Die DWS und Amundi wollten sich nicht dazu äußern.

Allianz-Chef Bäte hat dem Versicherungskonzern Wachstum
auf die Fahnen geschrieben. Das gilt für das Kerngeschäft mit
Sach- und Lebensversicherungen ebenso wie für die
Vermögensverwaltung. Er hat sich zum Ziel gesetzt, in allen
Märkten zu den größten Anbietern zu gehören. In Singapur muss
die Allianz allerdings derzeit wegen politischer Widerstände um
die 1,5 Milliarden Euro schwere Übernahme der Income Insurance
bangen, die sie in Asien einen großen Schritt voranbringen
würde. In Indien steht sie vor dem Wechsel ihres
Joint-Venture-Partners, nachdem Bajaj Finserv ihr
keine weiteren Anteile überlassen will.

(Bericht von Amy-Jo Crowley, Alexander Hübner, Andres Gonzalez und Anousha Sakoui Redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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