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24.10.2024 /17:57:44
FOKUS 1-Habeck bedauert Wolfspeed-Entscheidung: Saarland braucht Investitionen

(neu: Sprecher präzisiert Angaben von Habeck)
Neu-Delhi, 24. Okt (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck bedauert die Entscheidung des
US-Halbleiterkonzerns Wolfspeed <WOLF.N>, die Pläne für eine
milliardenschwere Chipfabrik im saarländischen Ensdorf auf Eis
zu legen. "Es waren große Hoffnungen damit im Saarland
verbunden." Die Region sei stark im Wandel und brauche solche
technologischen Schwergewichte, sagte der Grünen-Politiker am
Donnerstag im indischen Neu-Delhi.

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, die Beratungen zu den geplanten Fördervorhaben hätten bis zuletzt angedauert. "Daher kann zu der Förderhöhe insgesamt nichts Abschließendes gesagt werden." Habeck hatte diese mit mehr als zwei Milliarden Euro an staatlichen Hilfen angegeben, die nun nicht abflössen, sofern die Entscheidung des Managements stehe.

Im Habeck-Umfeld hieß es, die über zwei Milliarden Euro
hätten sich auf die eigenen Mittel bezogen, die das Unternehmen
für das Vorhaben eingeplant hatte. "Die in diesem Zusammenhang
geplante Förderung von Bund und Land ist deutlich geringer."
Rund 518 Millionen Euro seien bereits bewilligt gewesen,
allerdings ohne Auszahlung. Gespräche über eine weitere
Unterstützung liefen.
 
Habeck nannte die Unternehmensentscheidung eine
schlechte Nachricht. Deutschland müsse seine gefährliche
Abhängigkeit bei Halbleitern vom asiatischen Raum überwinden.
Insofern sei die Entscheidung des Unternehmens doppelt
bedauerlich.

Wolfspeed begründete die Verzögerungen bei den Investitionen mit der schwachen Nachfrage nach Elektroautos, für die die Chips gedacht waren. Die Pläne werden nach Angaben des Unternehmens zunächst ausgesetzt. Über die Auswirkungen spreche man derzeit mit der Bundesregierung, der saarländischen Landesregierung und dem Partner ZF Friedrichshafen.

(Bericht von Christian Krämer Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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