(neu: Sprecher präzisiert Angaben von Habeck) |
Neu-Delhi, 24. Okt (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister |
Robert Habeck bedauert die Entscheidung des |
US-Halbleiterkonzerns Wolfspeed <WOLF.N>, die Pläne für eine |
milliardenschwere Chipfabrik im saarländischen Ensdorf auf Eis |
zu legen. "Es waren große Hoffnungen damit im Saarland |
verbunden." Die Region sei stark im Wandel und brauche solche |
technologischen Schwergewichte, sagte der Grünen-Politiker am |
Donnerstag im indischen Neu-Delhi. |
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, die Beratungen zu den geplanten Fördervorhaben hätten bis zuletzt angedauert. "Daher kann zu der Förderhöhe insgesamt nichts Abschließendes gesagt werden." Habeck hatte diese mit mehr als zwei Milliarden Euro an staatlichen Hilfen angegeben, die nun nicht abflössen, sofern die Entscheidung des Managements stehe.
Im Habeck-Umfeld hieß es, die über zwei Milliarden Euro |
hätten sich auf die eigenen Mittel bezogen, die das Unternehmen |
für das Vorhaben eingeplant hatte. "Die in diesem Zusammenhang |
geplante Förderung von Bund und Land ist deutlich geringer." |
Rund 518 Millionen Euro seien bereits bewilligt gewesen, |
allerdings ohne Auszahlung. Gespräche über eine weitere |
Unterstützung liefen. |
Habeck nannte die Unternehmensentscheidung eine |
schlechte Nachricht. Deutschland müsse seine gefährliche |
Abhängigkeit bei Halbleitern vom asiatischen Raum überwinden. |
Insofern sei die Entscheidung des Unternehmens doppelt |
bedauerlich. |
Wolfspeed begründete die Verzögerungen bei den Investitionen mit der schwachen Nachfrage nach Elektroautos, für die die Chips gedacht waren. Die Pläne werden nach Angaben des Unternehmens zunächst ausgesetzt. Über die Auswirkungen spreche man derzeit mit der Bundesregierung, der saarländischen Landesregierung und dem Partner ZF Friedrichshafen.
(Bericht von Christian Krämer Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)