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20.06.2024 /19:44:48
FOKUS 4-US-Anleger nehmen nach Tech-Rally Gewinne mit

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Indizes durchwachsen

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Nvidia drehen ins Minus

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Dell und SMC liefern Server für Start-Up von Musk

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Ölpreis auf Sieben-Wochen-Hoch
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt/New York, 20. Jun (Reuters) - Die US-Anleger
haben auf dem vom Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI)
getriebenen Rekordlauf auf die Bremse getreten. Der Index der
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> verlor bis zum Mittag (Ortszeit)
ein Prozent auf 17.685 Punkte. Der breiter gefasste S&P
500 <.SPX> fiel um 0,5 Prozent auf 5461 Zähler. Zwischenzeitlich
hatten beide Börsenbarometer frische Bestmarken aufgestellt. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,4 Prozent
höher bei 39.002 Punkten.

Anleger machten im Handelsverlauf unter anderem beim Börsenstar Nvidia <NVDA.O> Kasse: die Titel drehten ins Minus und gaben 1,3 Prozent ab. Die Firma war am Dienstag mit einem Marktwert von 3,34 Billionen Dollar als wertvollstes Unternehmen der Welt an Microsoft <MSFT.O> vorbeigezogen. Am Mittwoch waren die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen gewesen. Aktien von Dell <DELL.N> und Super Micro Computer <SMCI.O> (SMC) lagen 0,4 Prozent und 1,2 Prozent höher. Der Chip-Hersteller beherrscht 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Spezialprozessoren. Die Server-Hersteller werden Hochleistungsrechner für Elon Musks KI-Firma xAI liefern.

ZINSTHEMA TREIBT INVESTOREN WEITER UM

Das Thema Zinsen und der mögliche Zeitpunkt einer Senkung durch die US-Notenbank Fed trieb die Investoren weiter um. Wenig Licht ins Dunkle brachten Konjunkturdaten. Die Zahl der Amerikaner, die neue Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stellten, ging zwar auf Wochensicht zurück, dennoch bleibt die allgemeine Stärke des Arbeitsmarktes bestehen. Ein weiterer Datensatz zeigte, dass der Bau von Einfamilienhäusern in den USA im Mai aufgrund anhaltend hoher Hypothekenzinsen zurückging. "Ich denke, die Fed muss noch ein bisschen mehr sehen, entweder schlüssige oder bestätigende Daten, die belegen, dass die Wirtschaft möglicherweise langsamer wird. Ich glaube nicht, dass wir das schon jetzt sehen", sagte Joseph Ferrara, Anlagestratege bei Gateway Investment Advisors. In Großbritannien hielt die Bank of England (BoE) trotz der jüngsten Entspannung an der Inflationsfront an ihrer Hochzinspolitik fest. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) legte nach der Zinswende im März hingegen nach und senkte ihren Leitsatz zum zweiten Mal in Folge.

ACCENTURE STARTEN DURCH - NIKOLA AUF REKORDTIEF

Accenture <ACN.N> überzeugte die Anleger mit optimistischen Geschäftsaussichten von sich. Die Aktien des IT-Dienstleisters stiegen um knapp sieben Prozent. Im Gesamtjahr 2024 werde mit einem Umsatzwachstum zwischen 1,5 und 2,5 Prozent gerechnet. Analysten hatten im Schnitt auf 1,6 Prozent getippt.

Zu den größten Gewinnern gehörten auch Titel aus dem Energiesektor, der insgesamt 1,5 Prozent zulegte. Am Rohstoffmarkt stieg der Ölpreis nach den Lagerdaten aus den USA auf ein Sieben-Wochen-Hoch zu. Nordseeöl der Sorte Brent notierte bis zu ein Prozent fester bei 85,96 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Bestände an Rohöl gingen in der vergangenen Woche nach Angaben der US-Energiebehörde um 2,5 Millionen Barrel zurück und sanken damit etwas stärker als von Analysten erwartet.

Beflügelt von positiven Studiendaten ging es für Gilead Sciences <GILD.O> 9,5 Prozent aufwärts. Daten belegten, dass sein lang wirkendes injizierbares Medikament effektiver bei der Verhinderung von HIV-Infektionen bei Frauen sei, als seine bestehende tägliche Pille Truvada.

Aktien des Elektro-Lkw-Herstellers Nikola <NKLA.O> rauschten um 26 Prozent nach unten auf ein Rekordtief von 0,3551 Dollar. Die Firma hat einen sogenannten umgekehrten Aktiensplit angekündigt. Dabei soll die Anzahl der im Umlauf befindlichen Papiere stark verringert werden, damit der Kurs aufgebessert wird.

(Bericht von Shubham Batra, Ankika Biswas, geschrieben von Anika Ross. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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