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19.09.2024 /08:30:02
Boeing beurlaubt Tausende Mitarbeiter - Keine Einigung mit streikenden Arbeitern

Washington, 19. Sep (Reuters) - Mitten im ersten Streik bei Boeing <BA.N> seit 16 Jahren beurlaubt der Flugzeugbauer Tausende seiner US-Mitarbeiter. "Wir leiten in den nächsten Tagen vorübergehende Beurlaubungen ein, die eine große Anzahl von Führungskräften, Managern und Mitarbeitern in den USA betreffen werden", erklärte Konzernchef Kelly Ortberg in einer E-Mail an die Belegschaft am Donnerstag. Geplant sei, dass ausgewählte Mitarbeiter auf rotierender Basis alle vier Wochen für jeweils eine Woche beurlaubt werden.

Boeing wolle solange daran festhalten, bis der Streik ende. Ortberg fügte hinzu, er und andere Führungskräfte würden für die Dauer des Ausstands "eine angemessene Gehaltskürzung vornehmen." Der Präsident der Gewerkschaft IAM, Brian Bryant, kritisierte die Maßnahmen. Angesichts vorheriger Boni und Vergütungen für Top-Manager seien Beurlaubungen und Gehaltskürzungen "Schall und Rauch".

Nach zwei erfolglosen Verhandlungstagen sind die Fronten zwischen den Konfliktparteien verhärtet. "Obwohl wir offen für weitere Gespräche sind, ob direkt oder durch Vermittlung, sind derzeit keine weiteren Termine angesetzt", teilte die IAM mit. "Der Ball liegt bei Boeing. Sie könnten den Streik morgen beenden", erklärte Bryant. Vom Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Die streikenden Arbeiter fordern unter anderem eine Lohnerhöhung von 40 Prozent. Boeing hatte angesichts eines drohenden Arbeitskampfes ein Gehaltsplus von 25 Prozent sowie weitere Verbesserungen wie eine zwölfwöchige Elternzeit versprochen, die vier Jahre lang gelten sollten. Die IAM hatte ihren Mitgliedern zwar empfohlen, das Angebot anzunehmen. Doch viele Beschäftigte reagierten verärgert und forderten die ursprünglich verlangte Gehaltserhöhung. Der erste Streik bei Boeing seit 2008 begann am Freitag um Mitternacht (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ).

(Bericht von David Shepardson, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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