Berlin, 07. Jan (Reuters) - Aktionen wie "Dry January" oder "Veganuary" wirken sich spürbar auf den Absatz von Alkohol und Fleisch zu Jahresbeginn aus. Im Januar 2024 seien 49,7 Prozent weniger Alkohol gekauft worden als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag zu der Auswertung von Scannerdaten großer Supermarktketten mitteilte. Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023 fiel der Absatz von Alkohol im Januar 2024 um 32,0 Prozent geringer aus, der von Fleisch sank um 12,5 Prozent. Der "Dry January" (trockener Januar) bewirbt den Verzicht auf Alkohol, der "Veganuary" (veganer Januar) den Verzicht auf tierische Produkte.
"Nach der Völlerei in der Advents- und Weihnachtszeit treten viele Menschen beim Konsum von Süßem zum Start ins neue Jahr offenbar noch stärker auf die Bremse", betonten die Statistiker. Im Januar 2024 wurden weniger als halb so viele Süßigkeiten wie Schokolade oder Kekse gekauft als noch im Dezember 2023 (-59,6 Prozent). Zum Vergleich: Gemessen am Jahresschnitt 2023 ging der Absatz von Süßigkeiten im Januar 2024 um 42,5 Prozent zurück.
"Dass im Januar viele auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch verzichten, ist ein relativ stabiles Muster im Konsumverhalten, das sich in den letzten Jahren weiter verstärkt hat", fand das Bundesamt heraus. So sei der Einbruch des entsprechenden Konsums bereits im Januar 2023 und im Januar 2022 deutlich ausgefallen. "Zum Jahresbeginn 2024 zeigte er sich jedoch noch stärker als in den beiden Jahren zuvor", hieß es. Zum Vergleich: Anfang 2023 waren 46,9 Prozent weniger Alkohol, 26,1 Prozent weniger Fleisch und 52,7 Prozent weniger Süßigkeiten gekauft worden als im Dezember davor.
"Mit dem Advent, Weihnachten und Silvester sowie den dazugehörigen Feierlichkeiten und Familienfesten ist der Dezember traditionell der Monat mit dem höchsten Absatz an Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch", so die Statistiker. Im Dezember 2023 verkauften Supermärkte 24,0 Prozent mehr Fleisch, 35,3 Prozent mehr Alkohol und 42,4 Prozent mehr Süßigkeiten als im Jahresdurchschnitt 2023. Demgegenüber war der Januar der absatzschwächste Monat des Jahres 2023: Der Absatz von Fleisch lag 12,5 Prozent unter dem Jahresschnitt, der von Alkohol 26,8 Prozent und der von Süßigkeiten 34,8 Prozent darunter. "Neben Neujahrsvorsätzen können auch andere Faktoren wie Kalendereffekte oder saisonale Schwankungen durch das Ausbleiben feierlicher Anlässe sowie die Entwicklung der Verbraucherpreise beim Absatz im Lebensmitteleinzelhandel eine Rolle spielen", betonten die Statistiker.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)