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07.01.2025 /08:31:50
Studie: Zahl der Zwangsvollstreckungen in China auch 2024 gestiegen

Peking, 07. Jan (Reuters) - Der 2020 begonnene Anstieg der Zahl zwangsversteigerter Wohnimmobilien in China hat sich einer Studie zufolge im vergangenen Jahr fortgesetzt. Sie sei auf 370.000 gestiegen, nach 364.000 im Jahr 2023, wie das unabhängige Immobilienforschungsunternehmen China Index Academy am Dienstag mitteilte. Kann ein Käufer seine Hypothekenkredite nicht mehr stemmen, wird das Haus oder die Wohnung häufig per Zwangsvollstreckung versteigert. Der Erlös geht an die Gläubiger.

Insgesamt wurden 117.000 wieder in Besitz genommene Immobilien erfolgreich verkauft, so die Studie. Der Gesamtwert dieser Transaktionen summierte sich 163,6 Milliarden Yuan (21,5 Milliarden Euro). Das entspricht den Angaben zufolge einem Rückgang von 1,9 Prozent im Vergleich zu 2023.

China steckt seit 2021 in einer schweren Immobilienkrise, die auch die Konjunktur belastet. Regierung und Zentralbank wollen mit steuerlichen Hilfen und einer Lockerung der Geldpolitik eine Wende auf dem Immobilienmarkt herbeiführen.

Die Gesamtzahl der Zwangsvollstreckungen - einschließlich Gewerbe-, Wohn- und Industrieimmobilien, Grundstücken, Garagen und Stellplätzen - belief sich der Studie zufolge im vergangenen Jahr auf 768.000 Einheiten. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2023.

Die Regierung strebt für dieses Jahr erneut ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent an. Experten zufolge dürfte das angesichts der Immobilienkrise, fallender Preise und der Gefahr höherer Zölle auf Exporte in die USA allerdings schwierig werden. Das Politbüro der Kommunistischen Partei hatte deshalb im Dezember angekündigt, künftig eine angemessen lockere Geldpolitik zu verfolgen. Zuvor war von einer umsichtigen Geldpolitik die Rede gewesen. Niedrigere Zinsen könnten die Nachfrage nach Immobilienkrediten ankurbeln.

(Bericht von Liangping Gao und Ryan Woo, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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