Tokio/Singapur, 19. Sep (Reuters) - Nach der deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag überwiegend freundlich. In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 2,5 Prozent auf 37.284,43 Punkte, angeführt von Exportwerten, die von der Schwäche des Yen zum Dollar profitierten. Der breiter gefasste Topix stieg um 2,3 Prozent auf 2625,46 Punkte. Die Papiere der Uniqlo-Marke Fast Retailing stiegen um 2,95 Prozent und gaben dem Nikkei den größten Auftrieb. Die Aktie des Technologie-Start-up-Investors SoftBank kletterte um 2,92 Prozent.
Die Börse in Shanghai gewann 0,9 Prozent auf 2741,91 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,2 Prozent auf 3208,53 Punkte.
Die US-Währungshüter hatten am Mittwoch den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt und damit einen neuen Lockerungszyklus eingeleitet. Trotz des aggressiven Schrittes signalisierte die Notenbank für die Zukunft eine ausgewogene Haltung, um die Wirtschaft weiter zu stützen. "Der Schlüssel lag nie bei 25 oder 50 Basispunkten, es ging immer um den weiteren Weg, und ich denke, sie haben eine Sichtweise präsentiert, in der die Wirtschaft immer noch ziemlich gut läuft", sagte Jason Wong von der Bank BNZ in Wellington. "Das war keine panische Senkung um 50 Basispunkte."
Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar 0,8 Prozent auf 143,39 Yen <JPY=> zu, nachdem er unmittelbar nach der weithin erwarteten Fed-Entscheidung zunächst gefallen war. Die Aussicht auf künftig langsamere Zinssenkungen in den USA stützte die US-Währung insgesamt. Insbesondere Automobilwerte profitierten daher vom schwächeren Yen: Toyota stieg um 5,7 Prozent, Honda um 4,59 Prozent. Toyota büßte in diesem Monat bislang 9,95 Prozent ein, während Honda um 5,95 Prozent fiel. Investoren hätten in diesem Monat wegen der Yen-Aufwertung den Kauf von Autotiteln vermieden, sagte Fumio Matsumoto von Okasan Securities. Der Dollar stieg um 0,2 Prozent auf 7,0975 Yuan <CNY=>. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,8490 Franken <CHF=>. Gleichzeitig fiel der Euro <EUR=> um 0,2 Prozent auf 1,1097 Dollar und stieg um 0,1 Prozent auf 0,9421 Franken <EURCHF=>.
Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise nach, nachdem die starke Zinssenkung der US-Notenbank zunächst Sorgen um die US-Konjunktur geweckt hatte. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 73,50 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,3 Prozent schwächer bei 70,66 Dollar.
Trotz der deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank haben die US-Börsen am Mittwoch nach volatilem Handel leicht im Minus geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 41.503,10 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 0,3 Prozent auf 5618,26 Zähler und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab 0,3 Prozent auf 17 573,30 Punkte nach.
(Bericht von Junko Fujita und Tom Westbrook, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)