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11.12.2025 /19:48:08
FOKUS 3-Oracle zieht Nasdaq nach unten - Silber setzt Rally fort

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Oracle-Zahlen schüren neue Sorgen über mögliche Tech-Blase



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Rätselraten über weiteren Kurs der Fed drückt Bitcoin und Öl



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Silber erneut auf Rekordhoch - Gold zieht mit

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Übernahmepläne von Pinterest belasten Aktie
 
(Neu: Bitcoin, Öl, Edelmetalle, Disney, Pinterest)
Frankfurt, 11. Dez (Reuters) - Negativ aufgenommene
Zahlen des Softwarekonzerns Oracle <ORCL.N> ziehen die
technologielastigen US-Börsenindizes nach unten. Der Index der
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> notierte am Donnerstag gut ein
halbes Prozent tiefer bei 23.513 Punkten. Der breit gefasste S&P
500 <.SPX> trat mit 6886 Zählern mehr oder weniger auf der
Stelle. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte rückte
hingegen um gut ein Prozent auf 48.648 Punkte vor.

Ein überraschend schwaches Wachstum der wichtigen Cloud-Sparte brockte Oracle im vergangenen Quartal ein Ergebnis unter den Markterwartungen ein. Die Aktien des SAP <SAPG.DE>-Rivalen brachen um rund 15 Prozent ein. Dies schürte an den Börsen neue Sorgen über eine mögliche Blase im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). "Die Auftragsbücher bei Oracle sind weiter gut gefüllt, Umsatz und nicht zuletzt das Geschäft in der Cloud-Sparte wachsen zwar etwas langsamer als erhofft, aber immer noch mit 50 Prozent", sagte Christine Romar vom Broker CMC Markets. "Doch weitere Schulden aufzunehmen, um zukünftige Gewinne zu finanzieren, das birgt Risiken, die Anleger nicht mehr so ohne Weiteres bereit sind, mitzutragen."

RALLY BEIM SILBER GEHT WEITER

Sorgen über die Oracle-Zahlen überschatteten die Erleichterung der Anleger nach der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. "Das könnte daran liegen, dass die Fed im Januar erst einmal eine Pause einlegen könnte", sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. "Aber auch die Uneinigkeit im Vorstand der Notenbank über die Zinspolitik im kommenden Jahr verunsichert die Anleger ein wenig." Die Unsicherheit über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik belastete den Bitcoin <BTC=> und die Ölpreise <CLc1>, die um jeweils rund zwei Prozent abrutschten.

Die Rally beim Silber <XAG=> ging indes weiter. Das Edelmetall verteuerte sich um bis zu 3,9 Prozent auf 64,20 Dollar je Feinunze und übertraf damit sein erst am Mittwoch erreichtes jüngstes Allzeithoch. Andere Edelmetalle wie Platin <XPT=>, Palladium <XPD=> und Gold <XAU=> zogen um rund 1,5 bis 2,5 Prozent an. "Silber scheint Gold mit sich nach oben zu ziehen und zieht dabei auch Platin und Palladium mit. Dahinter steckt gerade eine Menge Schwung", sagte Edward Meir, Analyst beim Finanzdienstleister Marex. Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Edelmetallen an, die keine Zinsen abwerfen, und stützen so die Preise. Silber profitiert zudem von einer zunehmenden industriellen Nachfrage, sinkenden Lagerbeständen und seiner Einstufung als kritisches Mineral durch die USA.

ADOBE UND DISNEY GEFRAGT - PINTEREST UNTER DRUCK

Bei den Einzelwerten griffen Anleger bei Adobe <ADBE.O> zu, was die Aktie um drei Prozent nach oben trieb. Eine anziehende Nachfrage hatte dem Softwareanbieter zu einem Rekord-Quartalsumsatz verholfen. Getrieben wird das Wachstum Adobe zufolge von neuen KI-Funktionen in Anwendungen wie Photoshop.

Gefragt waren auch die Aktien von Disney <DIS.N>, die um 1,5 Prozent zulegten. Der Unterhaltungskonzern steigt mit einer Milliarde Dollar bei dem auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierten Softwarehaus OpenAI ein. Zudem sei eine Kooperation vereinbart worden, um Disneys Charaktere für das KI-Videowerkzeug Sora von OpenAI nutzbar zu machen, teilten die Unternehmen mit.

Die jüngsten Pläne von Pinterest  <PINS.N> kamen bei den Anlegern hingegen nicht gut an. Die Titel der US-Plattform für Bilder und Videos verbilligten sich um rund 2,5 Prozent. Das Unternehmen will den Werbespezialisten tvScientific übernehmen, um eigenen Werbekunden zu ermöglichen, seine 600 Millionen monatlich aktiven Nutzer auch außerhalb der Plattform zu erreichen. Pinterest rechnet jedoch nicht mit einem wesentlichen Einfluss des Zukaufs auf die Geschäftszahlen. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.

(Bericht von Sanne Schimanski. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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