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11.12.2025 /23:02:27
WDHLG-Bei Luftangriff auf Krankenhaus in Myanmar mindestens 30 Tote

(Tippfehler in Überschrift berichtigt)
11. Dez (Reuters) - In Myanmar sind bei einem
Luftangriff der Armee auf ein Krankenhaus im Bundesstaat Rakhine
mindestens 30 Menschen getötet worden. Dies meldeten am
Donnerstag eine Rebellengruppe, ein Helfer und ein Augenzeuge.
Über 70 weitere Menschen seien verletzt worden. Der
UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von
einem möglichen Kriegsverbrechen und forderte eine Untersuchung.
Das US-Außenministerium nannte die Berichte "verstörend" und
erklärte, die Militärregierung solle die Gewalt gegen Zivilisten
einstellen.

Das Krankenhaus in der Gemeinde Mrauk U sei am späten Mittwoch von Bomben getroffen worden, die ein Militärflugzeug abgeworfen habe, sagte Khine Thu Kha, ein Sprecher der Rebellengruppe Arakan Army (AA). Das Hospital sei vollständig zerstört worden, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. "Die hohe Zahl der Opfer ist darauf zurückzuführen, dass das Krankenhaus direkt getroffen wurde." Ein 23-jähriger Anwohner berichtete, er sei nach den Explosionen zum Ort des Geschehens geeilt. "Als ich ankam, brannte das Krankenhaus", sagte er. "Ich sah viele Leichen und viele Verletzte herumliegen." Ein Sprecher der Militärregierung war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Myanmar befindet sich im Bürgerkrieg, seit das Militär 2021 gegen die demokratisch gewählte Regierung der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi putschte und Proteste unterdrückte. Im Bundesstaat Rakhine kämpft die Arakan Army gegen die Junta. Seit dem Scheitern eines Waffenstillstands im Jahr 2023 hat sie die Regierungstruppen aus 14 der 17 Gemeinden in Rakhine verdrängt. Die Gemeinde Mrauk U steht seit vergangenem Jahr unter der Kontrolle der AA. Jüngste Kämpfe habe es in der Gegend nicht gegeben, sagte AA-Sprecher Khine Thu Kha. Die Junta, die über die einzige Luftwaffe des Landes verfügt, setzt zunehmend auf Luftangriffe. Einer Erhebung zufolge flog sie von Januar bis Ende November 2165 Angriffe, verglichen mit 1716 im gesamten Jahr 2024.

(Bericht von Reuters-Büro, geschrieben von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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