Berlin, 15. Dez (Reuters) - In Asien haben die Kurse am Montag zu Beginn der letzten vollen Börsenwoche des Jahres nachgegeben. Die Anleger hielten sich vor mehreren Zinsentscheidungen wichtiger Notenbanken und der Veröffentlichung von Konjunkturdaten zurück. "Wir starten in die letzte Handelswoche des Jahres 2025, bevor viele ihre Bücher schließen", sagte Chris Weston, Analysechef bei der Pepperstone Group. Er erwarte für diese Woche eine geringere Liquidität an den Märkten. So wird von der Bank von Japan eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent erwartet. Die Bank von England könnte ihren Leitzins hingegen um den gleichen Betrag auf 3,75 Prozent senken. Die Europäische Zentralbank dürfte die Zinsen ebenso unverändert lassen wie die Notenbanken in Schweden und Norwegen. Zudem warten die Anleger auf Wirtschaftsdaten aus den USA, deren Veröffentlichung sich wegen der "Haushaltssperre" verzögert hatte. Dazu gehören der Arbeitsmarktbericht für November und die monatlichen Verbraucherpreise.
So gab in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 1,7 Prozent auf 49.993,17 Punkte nach. Vor allem die Aktien des auf KI-Startups spezialisierten Investors SoftBank Group und des Chiptestgeräte-Herstellers Advantest belasteten den Index. Advantest ist ein Zulieferer des US-Chipkonzerns Nvidia <NVDA.O>. Unter den 225 Werten des Nikkei hielten sich Gewinner und Verlierer mit jeweils 110 die Waage, fünf Aktien notierten unverändert. Es handele sich nicht um eine breit angelegte, branchenübergreifende Schwäche, sagte die Strategin Fumika Shimizu von Nomura Securities. Vielmehr deute dies auf eine Sektorrotation hin, weg von den großen Technologiewerten, die in diesem Jahr so stark zugelegt hätten.
Der breiter gefasste Topix notierte 0,3 Prozent niedriger bei 3.414,28 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 0,1 Prozent auf 3.884,93 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 4.573,30 Punkte.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,3 Prozent auf 155,34 Yen <JPY=> und legte leicht auf 7,0499 Yuan <CNY=> zu. Er bewegte sich damit in der Nähe seines höchsten Standes seit mehr als einem Jahr. Im weiteren Tagesverlauf werden Daten zu den Hauspreisen und zur Wirtschaftsaktivität im November erwartet. Zur Schweizer Währung rückte der Dollar etwas auf 0,7958 Franken <CHF=> vor. Parallel dazu blieb der Euro <EUR=> fast unverändert bei 1,1736 Dollar und zog leicht auf 0,9340 Franken <EURCHF=> an.
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 61,45 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 0,5 Prozent fester bei 57,74 Dollar. Zuvor hatte Imperial Oil (IMO.TO) am Sonntag mitgeteilt, dass es in seiner Raffinerie in Ontario, Kanada, mit einer Kapazität von 120.000 Barrel pro Tag einen Feueralarm gegeben habe. Unterdessen wurde russischen Angaben zufolge eine Ölraffinerie in Afipski bei einem ukrainischen Drohnenangriff nicht beschädigt.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 48.458,05 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> verlor 1,1 Prozent auf 6.827,41 Zähler, und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab 1,7 Prozent auf 23.195,17 Stellen nach.
(Bericht von Gregor Stuart Hunter und Kevin Buckland, geschrieben von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)