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15.12.2025 /08:23:15
Deutsche Großhandelspreise steigen deutlich - vor allem für Lebensmittel

Berlin, 15. Dez (Reuters) - Die Preise im deutschen Großhandel sind im November so stark gestiegen wie seit neun Monaten nicht mehr. Sie legten um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Februar. Im Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 1,1 Prozent gelegen. Von Oktober auf November legten die Preise um 0,3 Prozent zu.

Der Großhandel gilt als wichtiges Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preisveränderungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise bei den Verbrauchern an. Die Verbraucherpreise legten zuletzt zwei Monate in Folge um 2,3 Prozent zum jeweiligen Vorjahreszeitraum zu.

Geprägt wurde die Entwicklung der Großhandelspreise im November von deutlichen Anstiegen bei Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren, erklärten die Statistiker. Diese Preise legten im Durchschnitt um 3,2 Prozent zum Vorjahr zu. Insbesondere Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze waren auf Großhandelsebene deutlich teurer als ein Jahr zuvor (plus 21,9 Prozent). Zucker, Süßwaren und Backwaren kosteten ebenfalls erheblich mehr (plus 12,3 Prozent). Mehr bezahlt werden musste zudem für Fleisch und Fleischwaren (plus 7,3 Prozent) sowie für lebende Tiere (plus 4,8 Prozent).

Gesunken sind dagegen die Preise im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (minus 5,9 Prozent). Altmaterial und Reststoffe (minus 6,5 Prozent) wurden ebenfalls günstiger.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet für das zu Ende gehende Jahr mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate für Verbraucher von 2,2 Prozent. In diesem Tempo sind die Preise bereits 2024 gestiegen. Für das kommende Jahr wird ein Rückgang auf 1,8 Prozent vorausgesagt. Entlastet werden die Verbraucher dann etwa durch den Wegfall der Gasumlage und geringere Netzentgelte, so die Forscher.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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