Berlin, 15. Dez (Reuters) - Im CDU/CSU-Fraktionsvorstand hat es am Montag scharfe Kritik an der Entscheidung der Deutschen Bahn gegeben, einen Teil neuer Busse beim chinesischen Konzern BYD zu kaufen. Der Entwicklungspolitiker und China-Experte der Fraktion, Nicolas Zippelius, warnte nach Teilnehmerangaben in der Sitzung am Montag vor sicherheitspolitischen Risiken. Der verkehrspolitische Sprecher Björn Simon verwies darauf, dass die Bahn nach der Bitte um Stellungnahme geantwortet habe, dass man sich für das wirtschaftlichste Angebot entschieden habe - was Gemurmel ausgelöst habe.
So warnte der Außenpolitiker Norbert Röttgen nach Teilnehmerangaben, dass dann wegen der Subventionierung vieler Produkte immer chinesische Firmen Ausschreibungen gewinnen würden. Ralph Brinkhaus habe dafür plädiert, dass man bei den Ausschreibungskriterien den Hinweis auf "Souveränität" einführen müsse - was die Fraktionsführung für den künftigen Gesetzgebungsprozess aufgegriffen habe, hieß es.
Die Deutsche Bahn hatte mitgeteilt, dass sie mehr als 3000 neue Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb kauft. 95 Prozent kämen dabei vom Münchner Hersteller MAN, fünf Prozent von BYD. Es handelt sich um den größten Bus-Kauf in der Firmengeschichte der DB Regio. Die Regionalverkehrstochter der Bahn betreibt bislang rund 11.000 Busse in ganz Deutschland. In Medienberichten war zuvor von 500 und 700 BYD-Bussen die Rede gewesen, die in Ungarn produziert werden. In Norwegen und Dänemark hatte es im Oktober Berichte gegeben, dass Elektrobusse der chinesischen Marke Yutong aus China ferngesteuert oder abgeschaltet werden könnten.
(Bericht von Andreas Rinke redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)