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| Rekordlaune an der Börse in Madrid |
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| "Stop-and-Go-Rally" zum Jahresende |
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| Anleger machen bei Rüstungswerten Kasse |
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| Ukraine-Gespräche im Fokus |
| (Neu: Europäische Schlusskurse) |
| Frankfurt, 15. Dez (Reuters) - Nach anfänglichen |
| Zuwächsen haben die Kurse an der New Yorker Wall Street am |
| Montag im Verlauf mehrheitlich schwächer tendiert. Der |
| Dow-Jones- Index verlor 0,24 Prozent auf 48.351 Punkte. |
| Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> tendierte seitwärts, der |
| technologielastige Nasdaq <.IXIC> sank 0,42 Prozent 23.091 |
| Zähler. Sorgen über eine hartnäckige Inflation und |
| schuldenfinanzierte Investitionen in Künstliche Intelligenz |
| hatten dem S&P 500 und dem Nasdaq am Freitag die größten |
| Tagesverluste seit mehr als drei Wochen eingebrockt. |
Investoren brachten sich zum Wochenstart auch vor einer Flut an Wirtschaftsdaten in Stellung. "Dies ist der erste Monat, in dem die Daten nach der Unterbrechung durch die Regierung wieder normal veröffentlicht werden", sagte Daniela Hathorn, Analystin bei Capital.com. Im Blick haben Investoren dabei vor allem Job-Daten, die wegen des wochenlangen Stillstands der US-Verwaltung wegen des Streits zwischen Republikanern und Demokraten zuletzt ausgefallen waren. "Ein schwächerer Arbeitsmarkt und eine verhaltene Inflation könnten die Märkte dazu veranlassen, die Erwartungen für die nächste Zinssenkung vorzuziehen." Im weiteren Verlauf der Woche werden unter anderem die Arbeitsmarktdaten für November und Oktober sowie Berichte zur Inflation und zur Geschäftstätigkeit erwartet.
Bei den Einzelwerten brach die Aktie des Staubsaugerroboter-Herstellers iRobot <IRBT.O> um rund 70 Prozent ein, nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat.
Die Papiere von ServiceNow <NOW.N> gaben um zehn Prozent nach. Berichten zufolge befindet sich das Cybersicherheits-Unternehmen in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme des Start-ups Armis.
Aktien von Nvidia <NVDA.O> erholten sich dagegen und zogen rund 1,4 Prozent an.
In Europa griffen die Anleger zum Start der letzten vollen Handelswoche in diesem Jahr bei Aktien zu. Der Dax <.GDAXI> schloss 0,2 Prozent höher bei 24.229 Punkten und lag damit nur noch knapp zwei Prozent unter seinem Allzeithoch von 24.771. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> kletterte um 0,6 Prozent auf 5752 Zähler.
Der spanische Leitindex Ibex 35 <.IBEX> stieg um weitere 1,11 Prozent auf ein Rekordhoch von 17.041 Punkten. Seit Jahresbeginn hat der bankenlastige Index mehr als 45 Prozent gewonnen und damit dreimal so viel wie im Vorjahr. Der Dax stieg in diesem Jahr um 21,5 Prozent.
"Die Jahresendrally verläuft bisher als 'Stop-and-Go'-Rally", kommentierte Jochen Stanzl, Analyst der Consorsbank. Trotz der herrschenden Unsicherheit blieben Anleger investiert. "Sollte die KI-Blase platzen, wollen sie nicht direkt im Feuer stehen." Vergangene Woche hatten der US-Chiphersteller Broadcom <AVGO.O> und der Softwarekonzern Oracle <ORCL.N> Sorgen über die Profitabilität der milliardenschweren KI-Investitionen geschürt und auf beiden Seiten des Atlantiks die Börsen belastet. Die Aktien der beiden Unternehmen standen auch am Montag weiter unter Druck.
Nach unten ging es auch für Rüstungswerte. Börsianer verfolgten die am Sonntag begonnenen Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über einen möglichen Waffenstillstand im Krieg mit Russland. Bundeskanzler Friedrich Merz konstatierte nach den Gesprächen "eine große diplomatische Dynamik, vielleicht die größte seit dem Beginn des Krieges". Es gebe jetzt die Chance auf einen echten Friedensprozess. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte eine Fortsetzung der Gespräche mit der US-Delegation an. Es gebe unterschiedliche Positionen bei Gebietsfragen.
(Bericht von Johann M Cherian, Shashwat Chauhan und Stefanie Geiger, bearbeitet von Olaf Brenner. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)