Ramallah/Jerusalem, 15. Dez (Reuters) - Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben am Montag bei einer Razzia in Tuku im Westjordanland einen 16-jährigen Palästinenser erschossen. Sie hätten im Zentrum der Stadt wahllos das Feuer eröffnet, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf den Bürgermeister von Tuku. Der Jugendliche sei von einer Kugel in die Brust getroffen worden und im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Eine Stellungnahme des israelischen Militärs lag zunächst nicht vor.
Der Vorfall reiht sich ein in eine Welle der Gewalt, die im von Israel besetzten Westjordanland seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 anhält und sich in diesem Jahr weiter verschärft hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden im Westjordanland zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 14. November 2025 mehr als 1000 Palästinenser getötet. Im selben Zeitraum kamen 59 Israelis ums Leben. Laut offizieller palästinensischer Statistik waren unter den in diesem Jahr von israelischen Streitkräften im Westjordanland Getöteten 53 Minderjährige. Die meisten Staaten betrachten die israelischen Siedlungen in dem 1967 eroberten Gebiet als völkerrechtswidrig.
(Bericht von Ali Sawafta und Pesha Magid. Bearbeitet von Scot W. Stevenson. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)