Berlin, 15. Dez (Reuters) - Die deutsche Bauindustrie fordert eine Verknüpfung von Ukraine-Hilfen und Aufträgen für die deutsche und europäische Wirtschaft. "Wenn am Ende des Tages der europäische Steuerzahler die Mittel für den Wiederaufbau finanzieren muss, dann sollten diese Mittel auch zuvorderst den Unternehmen aus der EU zugutekommen", sagte Tim-Oliver Müller, Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, dem "Spiegel" laut Mitteilung vom Montag. Dazu biete sich vor allem das Instrument der Lieferbindung an, das etwa China und Japan für die von ihnen im Ausland finanzierten Infrastrukturprojekte nutzten. Andernfalls müssten die Ausschreibungen neben dem Preis auch die Fähigkeiten und Qualitäten der Bieter berücksichtigen. Einen reinen Preiswettbewerb könnten europäische Bauunternehmen gegen Konkurrenz aus Drittstaaten nicht gewinnen.
"Beim Punkt der Geldvergabe muss es klare Regeln geben", sagte Müller. "Derjenige, der finanziert, sollte auch die Spielregeln bestimmen." Wenn Europa den Löwenanteil der Wiederaufbaukosten finanzieren sollte, wünsche er sich bei der Vergabepolitik eine deutlich europäische Handschrift sowie einen "EU-first-Ansatz".
(Bericht von Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)