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Leitindex rutscht nach anfänglichem Sprung über 20.000 ins Minus
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Konjunktur- und Zinssorgen belasten |
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Chinesische Börse nach enttäuschenden Daten unter Druck |
(Neu: Europäische Börsen, Zitate, Rohstoffe, Einzelwerte) |
Frankfurt, 02. Jan (Reuters) - Am ersten Handelstag des |
neuen Jahres hat der Dax <.GDAXI> nur schwer eine Richtung |
gefunden. Der deutsche Leitindex schaffte am Donnerstag zwar |
kurzzeitig den Sprung über die 20.000-Punkte-Marke, rutschte |
dann jedoch ins Minus. Gegen Mittag notierte er 0,4 Prozent |
schwächer bei 19.833 Zählern, der EuroStoxx50 <.STOXX50E> gab 0,9 |
Prozent nach. "An den Aktienmärkten dürfte 2025 kein einfaches |
Jahr werden", prognostizierte Thomas Altmann vom |
Vermögensverwalter QC Partners. Nach dem äußerst erfolgreichen |
Börsenjahr 2024 starteten Dax und Wall Street nun mit im |
historischen Vergleich hohen Bewertungen. "Und diese Bewertungen |
müssen jetzt durch weiter steigende Unternehmensgewinne |
gerechtfertigt werden." Der Dax kam 2024 auf ein Plus von gut 19 |
Prozent, der S&P500 <.SPX> und der Nasdaq-Composite <.IXIC> legten |
mehr als 20 Prozent zu. |
Mit Beginn des neuen Handelsjahres wächst jedoch die Furcht, dass die Wirtschaft angesichts der Zollpläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump und einer möglicherweise wieder restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank Fed ins Straucheln geraten könnte. Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China verbreiteten am Donnerstag nicht gerade Optimismus. Rückläufige Exportaufträge haben das Wachstum der chinesischen Industrie im Dezember stärker als erwartet gebremst. Der Caixin/S&P Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel unerwartet auf 50,5 Punkte von 51,5 im Vormonat und lag damit nur noch knapp über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.
Die Daten signalisierten eine Stagnation in der Industrie, das sei enttäuschend, urteilte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Die Regierung in Peking hatte im November und Dezember vollmundig zahlreiche Maßnahmen angekündigt, die der Wirtschaft neues Wachstum bringen sollten. Die erhoffte Dynamik aber dürfte vorerst ausbleiben." Der Shanghai-Composite gab 2,7 Prozent nach.
An den Rohstoffmärkten setzten die Anleger auf eine Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft durch neue stützende Maßnahmen in den kommenden Monaten. Das Industriemetall Kupfer verteuerte sich am ersten Handelstag des neuen Jahres um bis zu 1,2 Prozent auf 8871 Dollar je Tonne. Das Nordseeöl Brent <LCoc1> und das US-Öl WTI <CLc1> kosteten in der Spitze mit 75,80 beziehungsweise 72,88 Dollar je Fass jeweils 1,6 Prozent mehr. Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte am Dienstag angekündigt, dass die Regierung das Wachstum 2025 weiter fördern wolle.
Unter den Einzelwerten ging es am deutschen Aktienmarkt vor allem für die Autowerte bergab. BMW <BMWG.DE>, Mercedes-Benz <MBGn.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE> und Porsche <P911_p.DE> gaben zwischen 3,3 und zwei Prozent nach. Schon im vergangenen Jahr mussten die Titel deutliche Verluste hinnehmen. Die Autobauer stecken in der Krise - viele Hersteller leiden unter der verflogenen Kauflaune betuchter Kunden in China und der schwierigen Umstellung auf Elektroautos. Für Unruhe unter den Anlegern sorgte zuletzt auch die Furcht vor Strafzöllen des designierten US-Präsidenten Trump.
Gefragt waren dagegen Aktien aus dem europäischen Öl- und Gassektor. Nach dem Stopp russischer Gaslieferungen durch die Ukraine nach Europa kletterte der Branchenindex <.SXEP> um bis zu 1,5 Prozent in die Höhe. Zu den größten Gewinnern zählten die Titel des Öl- und Gasproduzenten Equinor und der Reederei Frontline, die sich auf den Seetransport von Rohöl und raffinierten Produkten konzentriert. Die Aktien legten bis zu 4,3 und 5,7 Prozent zu. Der Grund für den Exportstopp ist das Auslaufen eines langjährigen Vertrages zwischen Gazprom und dem ukrainischen Versorger Naftogaz zum Jahreswechsel. Die Ukraine hat ihn wegen des russischen Angriffskriegs nicht verlängert. Seit dem russischen Überfall auf das Nachbarland im Februar 2022 hatte die EU nach und nach ihre Gaslieferungen aus Russland zurückgefahren. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn bezogen aber noch Pipeline-Gas aus Russland. Sie müssen sich nun um neue Lieferungen bemühen.
(Bericht von: Daniela Pegna, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: