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26.12.2024 /16:22:39
FOKUS 1-Insider: Azerbaijan-Maschine durch Russland abgeschossen

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"Niemand behauptet, dass es absichtlich passiert ist"

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Insider: Russland sollte Abschuss zugeben
 
(neu: Details, Zitate, Reaktion Kasachstan)
Baku, 26. Dez (Reuters) - Der Absturz einer
Passagiermaschine der Azerbaijan Airlines in Kasachstan mit 30
Toten geht Insidern zufolge auf Beschuss durch die russische
Flugabwehr zurück. Das sagten vier mit den Ermittlungen in
Aserbaidschan vertraute Personen am Donnerstag der
Nachrichtenagentur Reuters. "Niemand behauptet, dass es
absichtlich passiert ist", sagte einer der Insider. Angesichts
der festgestellten Fakten erwarte die Regierung aber, "dass die
russische Seite den Abschuss des aserbaidschanischen Flugzeugs
zugibt". Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle
Stellungnahme.
Einer mit den Ermittlungen vertrauten Person zufolge
deuten die vorläufigen Ergebnisse darauf hin, dass das Flugzeug
von einem russischen Luftabwehrsystem des Typs Pantsir-S
getroffen worden sei. Dessen Kommunikation beim Anflug auf
Grosny sei durch elektronische Kriegsführungssysteme lahmgelegt
worden.
 
Offiziell äußerte sich Kasachstan zurückhaltend. Derzeit
könne man weder bestätigen noch dementieren, dass die russische
Luftabwehr die Maschine abgeschossen habe, sagte der
Vize-Regierungschef des Landes. Die Untersuchung habe noch zu
keinem Ergebnis geführt, fügte ein Staatsanwalt hinzu.
 
Das westliche Verteidigungsbündnis Nato forderte
Aufklärung. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien
und Opfern des Azerbaijan Airlines-Fluges J28243", schrieb
Nato-Sprecherin Farah Dakhlallah auf X. "Wir wünschen den bei
dem Absturz Verletzten eine schnelle Genesung und fordern eine
umfassende Untersuchung."

Am Mittwoch war der Jet vom Typ Embraer 190 in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau abgestürzt. Dabei starben 38 Menschen. An Bord waren nach Angaben der Azerbaijan Airlines 62 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder. Das Flugzeug hatte ein Gebiet in Russland verlassen, das das russische Militär noch vor kurzem gegen Angriffe ukrainischer Drohnen verteidigt hatte.

Die Maschine mit der Flugnummer J2-8243 war der der Airline zufolge auf dem Weg von Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Sie habe etwa drei Kilometer von der kasachischen Stadt Aktau entfernt notlanden müssen. Staatliche russische Agenturen meldeten, das Flugzeug sei wegen Nebels in Grosny umgeleitet worden. Aktau liegt auf der anderen Seite des Kaspischen Meeres - gegenüber von Aserbaidschan und Russland. Unklar blieb zunächst, warum die Maschine Hunderte Kilometer vom Kurs abwich.

(Bericht von Nailia Bagirova, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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