(neu: Aktuelle Opferzahlen, Details)
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Medizinern: Fünf Journalisten bei israelischem Beschuss getötet
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Israel: Das waren Kämpfer und keine Journalisten |
Kairo/Gaza, 26. Dez (Reuters) - Im Gazastreifen sind bei |
erneuten Angriffen des israelischen Militärs nach Angaben von |
Medizinern mindestens 31 Menschen getötet worden, darunter fünf |
Journalisten. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hieß es am |
Donnerstag. |
Nach Angaben der palästinensischen Journalistengewerkschaft wurden die Journalisten des Senders Al-Quds Today getötet, als sie sich in einem Übertragungswagen vor einer Klinik im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum Gazas befanden. Palästinensische Medien und örtliche Reporter berichteten, das Fahrzeug sei als eines der Presse gekennzeichnet gewesen.
Die israelische Armee erklärte, bei den Opfern handele es sich um militante Mitglieder des Islamischen Dschihad, die sich als Medienmitarbeiter ausgegeben hätten. Man habe "einen präzisen Angriff auf ein Fahrzeug mit einer Terrorzelle des Islamischen Dschihad" durchgeführt. Die radikal-islamische Gruppe ist mit der Hamas verbündet, gegen die Israel seit über einem Jahr Krieg führt und deren Vernichtung Israel zum Ziel erklärt hat.
Videoaufnahmen vom Schauplatz des Beschusses zeigten das verbogene Wrack eines weißen Lieferwagens, auf dessen Hintertüren in roter Farbe die Reste des Wortes "PRESSE" zu sehen waren. Später am Donnerstag nahmen Dutzende Angehörige und Journalisten an der Beerdigung der fünf Menschen teil, deren Leichen in weiße Tücher gehüllt waren. Blaue Westen mit dem Schriftzug "PRESSE" wurden über den Leichentüchern angebracht. Nach Angaben der palästinensischen Journalistengewerkschaft wurden seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 mehr als 190 palästinensische Reporter durch Israelis getötet. Israel hat wiederholt bestritten, Journalisten ins Visier genommen zu haben.
Daneben wurden am Donnerstag im Viertel Seitun in Gaza-Stadt 13 Menschen getötet und 25 verletzt worden, als ein Haus bei einem israelischen Luftangriff getroffen worden sei, so Mediziner. Die Zahl der Toten könne noch steigen, da viele Menschen unter den Trümmern des eingestürzten Hauses verschüttet seien. In Gaza-Stadt wurden demnach bei einem Luftangriff auf ein Haus im Vorort Sabra acht weitere Menschen getötet.
Seit Beginn des Krieges wurden nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen rund 45.400 Menschen getötet. Mehr als 107.800 Palästinenserinnen und Palästinenser wurden demnach verletzt. Das israelische Militär hatte mit seiner massiven Offensive auf den Angriff der Hamas und des Islamischen Dschihads auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 reagiert, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Noch etwa 100 Geiseln sollen dort in der Hand der Extremisten sein. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar.
Der schmale Küstenstreifen am Mittelmeer ist von Israel abgeriegelt und durch die Angriffe weitgehend zerstört. Viele der rund 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner wurden aus ihren Häusern vertrieben. Ihre Lage ist katastrophal. Internationalen Hilfsorganisationen zufolge fehlt es den Menschen, die häufig notdürftig in Zelten hausen, an Lebensmitteln, sauberem Wasser und Medikamenten.
Bei den seit Monaten unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA laufenden Gespräche über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln gibt es trotz wiederholt optimistischen Äußerungen noch keinen Durchbruch. Am Mittwoch warfen sich die Hamas und Israel gegenseitig vor, sie hätten trotz Fortschritten in den vergangenen Tagen eine Einigung verhindert.
(Bericht von: Nidal Al-Mughrabi; geschrieben von Sabine Ehrhardt und Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)