Dubai, 30. Dez (Reuters) - Der Iran hat die Inhaftierung der italienischen Journalistin Cecilia Sala bestätigt. Sie sei wegen "Verstoßes gegen die Gesetze der Islamischen Republik" festgenommen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag. Sala sei am 13. Dezember mit einem Journalistenvisum eingereist und am 19. Dezember festgenommen worden, hieß es unter Berufung auf eine Mitteilung des iranischen Kulturministeriums weiter. Die 29-jährige Mitarbeiterin der Zeitung "Il Foglio" sowie des Podcast-Unternehmens Chora Media habe telefonischen Kontakt zu ihrer Familie gehabt, und die italienische Botschaft in Teheran sei über ihre Festnahme informiert worden.
Laut Chora Media hatte Sala im Iran mehrere Interviews geführt sowie drei Episoden ihres Podcasts produziert. Sie hätte am 20. Dezember nach Rom zurückfliegen sollen. Der italienische Außenminister Antonio Tajani hatte sich am Samstag nicht dazu äußern wollen, ob der Fall mit der Festnahme eines Iraners in Italien in diesem Monat auf Anfrage der USA zusammenhängen könnte. Er sagte lediglich, der Fall sei "kompliziert", aber die Regierung in Rom hoffe, Sala schnell nach Hause zu bringen.
In den vergangenen Jahren wurden im Iran zahlreiche Ausländer und Doppelstaatsbürger festgenommen, meist wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit Spionage und Sicherheitsverstößen. Menschenrechtsgruppen werfen dem Iran vor, durch solche Festnahmen Zugeständnisse von anderen Ländern erzwingen zu wollen. Der Iran bestreitet dies.
(Bericht von Parisa Hafezi und Elwely Elwelly, geschrieben von Christian Götz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)