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Neuwahlen in Frankreich belasten Finanzwerte |
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Pariser Leitindex sackt ab |
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Euro rutscht unter Marke von 1,07 Dollar |
(Neu: US-Futures, Rüstungswerte) |
Frankfurt, 14. Jun (Reuters) - Die Aussicht auf eine |
längere politische Unsicherheit in Frankreich hat Europas |
Aktienanleger zum Wochenschluss vergrault. Dax <.GDAXI> und |
EuroStoxx50 <.STOXX50E> fielen am Freitag um je 1,3 Prozent. Der |
deutsche Leitindex steuerte mit 18.019 Punkten auf einen |
Wochenverlust von knapp drei Prozent zu. Auch die ungewisse |
US-Zinspolitik und der neu entflammte Handelskonflikt mit China |
den Investoren verdarb den Investoren die Lust auf Aktien. Die |
jüngste Rekordjagd an der Wall Street dürfte deswegen ebenfalls |
pausieren: die US-Futures lagen tiefer. |
Anleger fürchteten vor allem, dass Frankreich im Zuge der von Präsident Emmanuel Macron ausgerufenen Neuwahlen in eine Finanzkrise schlittern könnte. Der Risikoaufschlag, den Anleger für französische Staatsanleihen <FR10YT=RR> verlangen, kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. "Der Ausgang der nunmehr anstehenden Parlamentswahlen in Frankreich könnte für Europa von größerer Bedeutung sein wird als die gerade abgeschlossenen Wahlen zum Europäischen Parlament", sagten die Analysten von PGIM Fixed Income. Am Devisenmarkt rutschte der Euro <EUR=> auf 1,0670 Dollar ab und markierte damit den niedrigsten Stand seit Anfang Mai.
Am Aktienmarkt gerieten die Kurse der französischen Großbanken unter Druck. Societe Generale <SOGN.PA>, BNP Paribas <BNPP.PA> und Credit Agricole <CAGR.PA> verloren zwischen vier und 4,8 Prozent. Im Dax gaben die Titel der Commerzbank <CBKG.DE> 5,7 Prozent, die der Deutschen Bank <DBKGn.DE> 2,7 Prozent nach. Der Index für die Banken der Euro-Zone <.SX7E> fiel um mehr als drei Prozent und steuerte auf seinen größten Wochenverlust seit den Bankenturbulenzen im März 2023 zu.
An den Finanzmärkten wird mit Sorge auf die Wahlprogramme der Rechten in Frankreich geschaut. Der französische Leitindex CAC40 <.FCHI> rutschte um 2,3 Prozent ab. Der euroskeptische und rechtspopulistische Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen, der derzeit in den Meinungsumfragen führt, fordert etwa eine Herabsetzung des Renteneintrittsalters und eine protektionistische Wirtschaftspolitik á la Ex-US-Präsident Donald Trump nach dem Motto "Frankreich zuerst". Eine Wende zu einer expansiveren Finanzpolitik in Frankreich könnte weitreichende Auswirkungen haben, meinte Experte Frederique Carrier von RBC Wealth Management. Aus Sicht der Ratingagentur S&P bedroht die politische Entwicklung die Kreditwürdigkeit Frankreichs. Macron hatte nach der Europa-Wahl kurzfristig eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments angeordnet, nachdem sein Bündnis vom RN klar geschlagen wurde.
Auch die Rüstungswerte gingen auf Talfahrt. "Der Markt glaubt, dass Europas rechtsextreme Parteien, wenn sie an der Macht wären, wahrscheinlich eine freundlichere Haltung gegenüber Russland einnehmen würden", sagte ein Händler. Aktien von Rheinmetall <RHMG.DE> sackten zeitweise um neun Prozent ab. Im MDax <.MDAXI> notierten Hensoldt <HAGG.DE> in der Spitze 4,7 Prozent schwächer. Renk <R3NK.DE>-Papiere rutschen im SDax <.SDAXI> um rund acht Prozent ab. In Paris fielen Thales-Titel <TCFP.PA> um 5,7 Prozent.
Federn lassen mussten auch die Autoaktien. Der europäische Branchenindex <.SXAP> gab 1,6 Prozent nach - auf Wochensicht kommt er auf ein Minus von rund vier Prozent. China warnte die EU-Kommission im Streit über angedrohte Strafzölle für Elektroautos aus der Volksrepublik zuletzt vor einem neuen Handelskonflikt. Anleger fürchten, dass die europäischen Autobauer stark unter möglichen Gegenmaßnahmen Chinas leiden werden.
(Bericht von: Anika Ross und Daniela Pegna, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: