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20.05.2024 /22:56:46
FOKUS 5-US-Börsen uneinheitlich - Warten auf Nvidia-Zahlen und Fed-Protokolle

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Nvidia steigt vor Zahlen am Mittwoch

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KI-Boom laut Experten "erst am Anfang"

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Maßnahmen in China feuern Metall-Rally weiter an

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Ölpreis baut trotz Iran-Sorgen Gewinne ab
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 20. Mai (Reuters) - Vor der mit Spannung
erwarteten Veröffentlichung der Sitzungs-Protokolle der
US-Notenbank Fed und neuer Zahlen des Chipherstellers
Nvidia <NVDA.O> zeigten sich die US-Indizes uneinheitlich. Der
S&P 500 <.SPX> legte am Montag um 0,1 Prozent auf 5309 Punkte zu,
der technologielastige Nasdaq <.IXIC> wuchs um 0,67 Prozent auf
16.798 Zähler. Dagegen gab der Dow Jones um 0,47 Prozent
auf 39.816 Punkte nach. Mit ein Grund war ein Einbruch der
Aktien der Großbank JPMorgan <JPM.N> um 4,5 Prozent, nachdem
Äußerungen von Vorstandschef Jamie Dimon enttäuschten.

Aus den für Mittwoch erwarteten Mitschriften der Fed-Sitzung am 1. Mai erhoffen sich Börsianer weitere Hinweise, ob eine Zinssenkung im Herbst nach dem Rückgang der US-Inflation im April möglich ist. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren geldpolitischen Schrittes der Fed im September und November wird an den Terminmärkten derzeit auf rund 65 und 75 Prozent geschätzt. Am Montag änderten Stellungnahmen von Fed-Vertretern kaum etwas an diesen Erwartungen. So erklärte etwa der Präsident der Notenbank Atlanta, Raphael Bostic, es werde noch eine Weile dauern, bis man zuversichtlich sein könne, dass die Inflation wieder auf das Zwei-Prozent-Ziel falle.

Gesteigerte Aufmerksamkeit genossen auch die Papiere von Nvidia. Vor der Vorstellung des Quartalsberichts des Spezialisten im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) trieben Analystenkommentaren die Aktie um 2,49 Prozent auf 948 Dollar an. Die Experten von Barclays, Susquehanna und Stifel haben das Kursziel auf 1085 bis 1100 Dollar angehoben.

Auch Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA, zeigte sich optimistisch: "Wenn die Nvidia-Ergebnisse die Markterwartungen nur leicht übertreffen, wird sich der Anstieg der Aktie verlangsamen, aber aussteigen werden die Investoren nicht so schnell. Es ist erst der Anfang des KI-Booms, und es werden nicht nur Nvidia, sondern auch andere Werte davon profitieren."

Bei den Einzelwerten fiel auch Novavax <NVAX.O> auf. Die Papiere des US-Pharmakonzerns rückten um über 13 Prozent vor. Der Hedgefonds Shah Capital hatte seine Kampagne gegen die Wiederwahl von drei Spitzenmanagern bei Novavax zurückgezogen. Hintergrund der Entscheidung von Shah Capital sei Novavax' milliardenschwerer Lizenzvertrag für seinen Corona-Impfstoff mit dem Konkurrenten Sanofi <SASY.PA>.

HOFFNUNG AUF ERHOLUNG BEI CHINESISCHEN IMMOBILIEN

Die Hoffnung auf eine Erholung des angeschlagenen chinesischen Immobiliensektors nach den jüngsten staatlichen Maßnahmen feuerte indes die Rally am Metallmarkt weiter an. Die Preise für Gold <XAU=> und Kupfer legten zu und verzeichnen mit 2424 Dollar je Feinunze und 10.715 Dollar pro Tonne. Die Investoren deckten sich auch mit Silber <XAG=> ein, das mit 31,92 Dollar je Feinunze so teuer war wie seit Anfang 2013 nicht mehr. Dabei sei es bemerkenswert, dass die Edel- und Industriemetalle zusammen anziehen, schrieben die Analysten der Rabobank. "Normalerweise senden sie unterschiedliche Signale aus, weil das Kupfer als industrieller Rohstoff die Aussichten für die Wirtschaft widerspiegelt und das Gold ein Indikator für die allgemeine Stimmung ist".

Am Ölmarkt konnten die Preise ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> verbilligten sich am Montagmorgen um jeweils bis zu rund einem halben Prozent auf 84,44 und 80,39 Dollar pro Barrel (159 Liter). Hintergrund war Verunsicherung am Markt nach dem Tod des iranischen Präsidenten bei einem Hubschrauberabsturz. Danach bauten sie allerdings die Gewinne wieder ab und lagen mit 83,63 und 79,68 Dollar jeweils rund ein halbes Prozent im Minus. "Der Markt scheint gegenüber geopolitischen Entwicklungen zunehmend abgestumpft zu sein, was wahrscheinlich auf die großen Kapazitätsreserven des Ölkartells Opec zurückzuführen ist", sagte Warren Patterson, Chefstratege für Rohstoffe bei der niederländischen Bank ING.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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